Jameson Force Security Group: Codename: Tiara

Ori­gi­nal­ti­tel: Code Name: Tiara
Über­set­zer: Joy Fra­ser

Er­schie­nen: 02/2022
Serie: Ja­me­son Force Se­cu­ri­ty Group
Teil der Serie: 7

Genre: Con­tem­pora­ry Ro­mance, Ro­man­tic Thrill
Zu­sätz­lich: Thril­ler

Lo­ca­ti­on: Eu­ro­pa, Fürs­ten­tum


Er­hält­lich als:
pa­per­back & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-538-9
ebook: 978-3-86495-539-6

Preis:
Print: 16,90 €[D]
ebook: 6,99 €[D]

Er­hält­lich bei u.a.:

und allen gän­gi­gen On­line­händ­lern und im Buch­han­del

Jameson Force Security Group: Codename: Tiara


In­halts­an­ga­be

Ich bin aus drei Grün­den Mit­ar­bei­ter der Ja­me­son Force Se­cu­ri­ty Grup­pe ge­wor­den: Die ab­wechs­lungs­rei­chen Mis­sio­nen, die Ge­fahr und das Geld. Ich bin de­fi­ni­tiv nicht Mit­glied des Teams ge­wor­den, um ein über­teu­er­ter Ba­by­sit­ter für eine ver­wöhn­te eu­ro­päi­sche Prin­zes­sin zu sein. Fra­gen Sie jeden, der mich kennt, und er wird Ihnen sagen, dass Jack­son Gale durch und durch ein Aben­teu­rer ist. Doch hier bin ich, nach einer Reise um den hal­ben Erd­ball, und bin der Bo­dy­guard von Prin­zes­sin Ca­mil­le aus dem Hause Win­ter­bourne. Sogar ihr Name klingt hoch­nä­sig.

Als ich in Bre­ta­ria an­kom­me, wird mir klar, dass Prin­zes­sin Ca­mil­le nicht mei­nen Vor­ur­tei­len ent­spricht. Ca­mil­le ist schön, in­tel­li­gent und die pure Ver­kör­pe­rung von Ele­ganz und Anmut. Aber unter ihrer per­fek­ten Fas­sa­de ist sie fröh­lich, aben­teu­er­lus­tig und sexy wie die Hölle. Eine un­wi­der­steh­li­che  Kom­bi­na­ti­on!

Je näher Ca­mil­le und ich uns kom­men, desto of­fen­sicht­li­cher ist, dass sie und ich zwar in vie­ler­lei Hin­sicht ver­ein­bar sind, unser Schick­sal je­doch nicht. Sie hat eine Pflicht ge­gen­über der Mon­ar­chie, und ich bin nur ein durch­schnitt­li­cher Ame­ri­ka­ner, der sich in eine Prin­zes­sin ver­liebt hat.

Jeder sagt, wir kön­nen nie­mals ein Paar sein. Doch wie kann man die an­de­re Hälf­te sei­nes Her­zens ein­fach zu­rück­las­sen?

Über die Au­to­rin

Seit ihrem De­büt­ro­man im Jahr 2013 hat Sa­wy­er Ben­nett zahl­rei­che Bü­cher von New Adult bis Ero­tic Ro­mance ver­öf­fent­licht und es wie­der­holt auf die Best­sel­ler­lis­ten der New York Times und USA Today ge­schafft.
Sa­wy­er nutzt ihre Er­fah­run­gen als ehe­ma­li­ge Straf­ver­tei­di­ge­rin in...

Wei­te­re Teile der Ja­me­son Force Se­cu­ri­ty Group Serie

Le­se­pro­be

Jack­son

Der Le­bens­stil der Rei­chen und Be­rühm­ten.
Diese Hoch­zeit ist mehr als über­trie­ben. Die Trau­ung fand in einer rie­si­gen alten Ka­the­dra­le statt, mit mehr als fünf­hun­dert Gäs­ten, und ich glau­be, sie muss­ten die An­zahl mi­ni­mie­ren, weil nicht mehr hin­ein­ge­passt hät­ten. Zur Feier wer­den sie­ben­hun­dert­fünf­zig Gäste er­war­tet. Die zu­sätz­li­chen zwei­hun­dert­fünf­zig Leute ge­hö­ren zu den Freun­den des Paa­res, die ihnen nicht nahe genug ste­hen, um dem re­li­giö­sen Teil bei­zu­woh­nen, aber nah genug für den de­ka­den­ten Teil mit Menü und teu­rem Al­ko­hol.
Die Hoch­zeits­tor­te ist sie­ben­stö­ckig und grö­ßer als ich. Das Hotel hat zwei durch eine Schie­be­wand ge­trenn­te Säle zu einem rie­si­gen ge­öff­net. Rund...

...​herum wur­den Ti­sche für je acht Per­so­nen auf­ge­stellt, ge­deckt mit feins­tem, durch­schei­nen­den Por­zel­lan­ge­schirr, Kris­tall­glä­sern und lu­xu­riö­sen Tisch­de­cken, um ein Sie­ben-Gän­ge-Me­nü zu ser­vie­ren, das über zwei Stun­den dau­er­te. Wäh­rend des Es­sens spiel­te ein Or­ches­ter Musik, dem eine Live-Band folgt, die in Eng­land die Charts er­stürmt, ich aber noch nie ge­hört habe. Der Al­ko­hol fließt hef­ti­ger und man geht vom bes­ten Cham­pa­gner über zu Bar­ge­trän­ken der teu­ers­ten Mar­ken. Die Gäs­te­men­ge lich­tet sich nicht und nachts um eins ist die Party noch in vol­lem Gange.
Dmi­tri gab mir die strik­te Order, laut König Tho­mas Ca­mil­le so lange fei­ern zu las­sen, wie sie will. Er er­klär­te mir, dass die Prin­zes­sin ein sehr zu­rück­ge­zo­ge­nes Leben hat, da sie auf einer Insel lebt, um­ge­ben von einer Mauer. Auch, wenn das ge­sell­schaft­li­che Leben in Bre­ta­ria recht le­ben­dig ist, hat Ca­mil­le be­dingt durch ihre Pflich­ten wenig Zeit, um diese mit Freun­den zu ver­brin­gen.
Bei dem Ge­spräch er­fuhr ich, dass der Mann, mit dem sie bei der Gala zu­sam­men war, wirk­lich nur ein Freund von ihr ist. Ihr bes­ter Freund. Al­ler­dings hofft jeder, dass die bei­den ein­mal hei­ra­ten wer­den. Dmi­tri ist je­doch über­zeugt, dass das nie ge­sche­hen wird, denn er hat die bei­den auf­wach­sen sehen und glaubt, dass sie mehr wie Bru­der und Schwes­ter sind.
Da Ca­mil­le kö­nig­li­chen Er­war­tun­gen ent­spre­chen muss und schwe­re Ver­ant­wor­tung trägt, ist es kein Wun­der, dass sie manch­mal hohe Ri­si­ken ein­geht. Dmi­tri er­zähl­te mir davon, dass er Ca­mil­le und Ma­ri­us au­ßer­halb der Ring­mau­er ge­fun­den hat, wo sie ge­ra­de dabei waren, von der Klip­pe ins Meer zu sprin­gen. Ich war ent­setzt, dass sie ihre Si­cher­heits­re­geln bricht, ver­ste­he aber auch ihr Be­dürf­nis, hin und wie­der aus ihrem li­mi­tier­ten Leben aus­bre­chen zu wol­len.
Und ja, sie tut mir ein biss­chen leid. Mir wird lang­sam klar, dass Prin­zes­sin Ca­mil­les Krone viel schwe­rer auf ihr las­tet, als ich an­ge­nom­men hatte.
Also gebe ich Dmi­tri recht. Soll sie ruhig aus­ge­las­sen fei­ern. Ich sehe ihr gern zu, wie sie sich mit ihren Freun­din­nen amü­siert, hys­te­risch lacht und zu wil­der Punk-Mu­sik tanzt, die mir in den Ohren schmerzt. Und zu­ge­ge­be­ner­ma­ßen hat sie nicht so viel Al­ko­hol ge­trun­ken wie sie dürf­te. Bei dem lan­gen Din­ner hatte sie nur zwei Glä­ser Wein. Als die Band zu spie­len be­gann, wech­sel­te sie zu Mar­ti­nis über, von denen sie eben­falls zwei hatte. Ob­wohl ich nicht mit ihr ge­re­det habe, be­ob­ach­te ich sie genau und kann nicht sagen, ob ihre Aus­ge­las­sen­heit vom Al­ko­hol kommt oder von der rei­nen Freu­de, mit ihren Stu­di­en­kol­le­gen zu­sam­men zu sein.
Viel­leicht ist es bei­des.
Sie zeigt keine klas­si­schen An­zei­chen von Trun­ken­heit. Ohne zu schwan­ken, kann sie in ihren High Heels tan­zen und sie tau­melt auch nicht an­ge­säu­selt. Viel mehr weiß sie, wie man sich sexy be­wegt. Noch habe ich sie nicht spre­chen hören, um fest­zu­stel­len, ob sie mit deut­li­cher Aus­spra­che Schwie­rig­kei­ten hat, doch sie redet mit Jung und Alt gleich und nie­mand lacht über ihren even­tu­ell lä­cher­li­chen Aus­druck. Im Ge­gen­teil, sie scheint echt in­ter­es­siert Ge­sprä­che zu füh­ren, ohne fah­rig und ab­ge­lenkt zu wir­ken. Man könn­te höchs­tens sagen, dass sie leicht an­ge­hei­tert ist, und das sieht ehr­lich ge­sagt gar nicht so schlimm aus.
Bis jetzt ist der Ba­by­sit­ter­job wirk­lich ein­fach.
Mein Magen zieht sich un­an­ge­nehm zu­sam­men, als ich an das Te­le­fo­nat mit mei­ner Mom kurz nach dem Mit­tag­es­sen denke, bevor wir zur Hoch­zeit fuh­ren. Bei mei­nen El­tern war es sie­ben Uhr mor­gens und sie hat­ten be­reits ge­früh­stückt. Sie ge­hö­ren zu den Früh­auf­ste­hern. Mom ruft mich ein paar­mal die Woche an, außer wenn ich auf Au­ßen­ein­sät­zen ohne Te­le­fon bin. Viele Män­ner mögen von einer so be­sorg­ten Mut­ter ge­nervt sein, doch ich nahm ihr die Sorge und ihre Neu­gier nie übel. So sind Müt­ter eben.
Wir plau­der­ten eine Weile und ich er­zähl­te ihr von Lon­dons Se­hens­wür­dig­kei­ten, die ich in den paar Tagen be­sucht habe, und sie seufzt er­freut. Frü­her, als Dad noch im ak­ti­ven Dienst war, ist sie viel mit ihm ge­reist und lieb­te es, frem­de Län­der zu er­kun­den. Aber das kön­nen sie jetzt nicht mehr, denn Dad hatte vor fünf Jah­ren eine Herz­at­ta­cke und jetzt haben sie einen recht ru­hi­gen Le­bens­stil. Ihnen ge­hört ein gro­ßes Grund­stück au­ßer­halb von Ar­ling­ton, wo Mom Hüh­ner hält und Dad ab und zu an einem alten Auto her­um­schraubt. Von so einer Rent­ner­zeit haben sie immer ge­träumt, aber ich weiß, dass Mom gern mal wie­der ver­rei­sen würde. Viel­leicht nehme ich mir ir­gend­wann Ur­laub und über­ra­sche sie mit einer Reise.
Das Ge­spräch war schön, doch als wir es ge­ra­de be­en­den woll­ten, rief Dad von hin­ten hin­ein: „Frag Jack, wie der Ba­by­sit­ter­job läuft!“
Dann brach er in Ge­läch­ter aus und ich muss­te mir auf die Zunge bei­ßen, um nichts Be­lei­di­gen­des zu sagen, was un­cool ge­we­sen wäre, weil Mom es hätte aus­ba­den müs­sen.
Ent­schul­di­gend sagte sie: „Hör nicht auf ihn. Er hält sich für wit­zig, aber ich weiß, dass es nicht so ist.“
Ob­wohl sich Mom nor­ma­ler­wei­se nicht zwi­schen mich und Dad stellt, ist sie nicht sei­ner Mei­nung, wenn es darum geht, mich wegen mei­ner Be­rufs­wahl zu kri­ti­sie­ren. Auch ist ihr be­wusst, dass Dad nicht ein­fach nur wit­zig sein woll­te, son­dern dass es sich um eine ab­sicht­lich sti­cheln­de Be­mer­kung han­del­te. Ich schluck­te meine Ver­är­ge­rung her­un­ter und sagte ihr, dass sie sich keine Sor­gen zu ma­chen braucht, und ver­ab­schie­de­te mich von ihr.
Mein Blick scannt die Tanz­flä­che, auf der Ca­mil­le mit Freun­din­nen und der Braut steht und auf den nächs­ten Song war­tet. An­schei­nend bringt man bei sol­chen Hoch­zei­ten immer zwei Out­fits mit. Eins für die Trau­ung – ein klas­si­sches bri­ti­sches Kleid mit aus­ge­fal­le­nem Hut und einem Win­ter­man­tel. Und eins für die Feier, das auch für einen Nacht­club pas­send wäre. Als wir von der Trau­ungs­ze­re­mo­nie ins Hotel zu­rück­ka­men, hatte sich Ca­mil­le um­ge­zo­gen.
Sie er­schien in einem Mi­ni-Kleid, bei dem ich fast ges­ab­bert hätte. Trä­ger­los, eng an­lie­gend. Die Farbe von Cham­pa­gner passt wun­der­bar zu ihrer son­nen­ge­bräun­ten, gol­den schim­mern­den Haut. Ihre hohen San­da­len haben die­sel­be Farbe und ich be­fürch­te­te, dass sie auf dem lan­gen, dün­nen Ab­satz kaum wird lau­fen kön­nen. Doch bis jetzt haben die Ab­sät­ze sogar ihr Tan­zen aus­ge­hal­ten, als wären sie aus Stahl.
Ca­mil­les Haar, das erst ele­gant hoch­ge­steckt war, fällt jetzt in Wel­len über ihre nack­ten Schul­tern. Ladd, Cruce und Dozer hat­ten mich gna­den­los ge­neckt, dass die Prin­zes­sin so heiß ist und wie schwer es mir fal­len wird, so eine Frau stän­dig sehen zu müs­sen, und heute über­trifft sie diese Be­schrei­bung noch.
Sie sieht wirk­lich um­wer­fend aus.
Ich ar­bei­te immer noch hart daran, meine re­ser­vier­te Dis­tanz zu hal­ten, weil ich sie be­schüt­zen muss, habe aber nicht das ge­rings­te schlech­te Ge­wis­sen, dass mir ge­fällt, was ich sehe.
Ich bin so­fort alar­miert, als ich merke, dass der un­heim­li­che Typ die Tanz­flä­che um­kreist. Den habe ich schon den gan­zen Abend im Auge. Die­ser Kerl, von dem Paul be­haup­tet, er sei in der bri­ti­schen Adels­li­nie weit oben, hat sich heute schon ein paar­mal an Ca­mil­le her­an­ge­macht. Erst war es nur Ge­plau­der mit ihr, aber als der Al­ko­hol floss und er mehr ge­trun­ken hatte als sie, kam er ihr etwas zu nah, grins­te etwas zu breit und beug­te sich zu of­fen­sicht­lich zu ihr. Als er zu auf­dring­lich wurde, woll­te ich ein­schrei­ten und ihm sagen, dass er sich ver­zie­hen soll, oder ich würde ihn dazu zwin­gen. Doch Paul hielt mich zu­rück. Seine Stim­me knacks­te in mei­nem Ohr­hö­rer, wegen der schlech­ten Fre­quenz, aber ich ver­stand ihn trotz­dem.
„Über­lass das ihr. Sie kann mit so was um­ge­hen.“
Ich hielt inne und sah zu.
Und siehe da, Ca­mil­le schaff­te ge­schickt Ab­stand zwi­schen ihnen und sagte etwas, das si­cher­lich höf­lich ge­meint war, aber den­noch klar und deut­lich. Dann tat sie so, als ob sie je­man­den sieht, der nach ihr rief. Da war na­tür­lich nie­mand und ich hörte nicht, was sie sagte, aber damit ent­schul­dig­te sie sich und das Ge­spräch war für sie un­zwei­fel­haft be­en­det. Ge­schmei­dig ging sie davon und ich war stolz auf sie.
Seit­dem achte ich auf den Kerl. Er ver­such­te noch ein paar­mal, sich an sie her­an­zu­schlei­chen, aber sie ist stän­dig von vie­len Leu­ten um­ge­ben, so­dass es ihm schwer­fällt, ihre Auf­merk­sam­keit zu er­lan­gen. Und wenn er es schaff­te, ent­zog sie sich ihm jedes Mal.
Ziem­lich be­ein­dru­ckend.
Mo­men­tan streift er wie ein Raub­tier um die Tanz­flä­che und starrt un­ab­läs­sig Ca­mil­le an. Ich folge ihm, än­de­re meine Po­si­ti­on, wenn ich ihn in der Menge zu ver­lie­ren drohe, be­son­ders als sich die Tanz­flä­che füllt, weil der Song an­schei­nend be­kannt ist, den ich al­ler­dings noch nie ge­hört habe.
Haupt­säch­lich be­hal­te ich Ca­mil­le im Blick, und nur am Rande ihren Stal­ker. Ah­nungs­los tanzt sie mit ihren Freun­din­nen. Sie haben sich ge­gen­sei­tig in den Armen, la­chen und al­bern herum. Der Song ist schnell und es wird mehr ge­hüpft als ge­tanzt, was furcht­bar ab­len­kend ist, weil Ca­mil­les Brüs­te ent­spre­chend mit­schwin­gen.
In­ner­lich knur­re ich und er­mah­ne mich, mit dem Scheiß auf­zu­hö­ren.
Ca­mil­les Grüpp­chen nä­hert sich mir, tanzt näher an den Rand der Flä­che, an dem ich stehe. Ich trage einen Smo­king, den ich mir an­schaf­fen muss­te, um in der Menge un­auf­fäl­lig zu sein, und stehe be­reit, wenn es nötig ist, so­fort los­zu­schla­gen.
Der Stal­ker kommt näher und mein Blut be­ginnt zu ko­chen, als er sich hin­ter Ca­mil­le schleicht und lüs­tern auf ihren Hin­tern starrt. Mit einem be­sof­fe­nen, schie­fen Grin­sen pirscht er sich heran und in sei­nem Ge­sicht steht ge­schrie­ben, dass die­ser Hin­tern ihm ge­hört.
Zwei­fel­los tut er gleich etwas, das ich nicht zu­las­sen kann. Ich trete näher, bis ich mit den Schuh­spit­zen auf der Tanz­flä­che stehe. Und dann tut er es tat­säch­lich. Nicht reden, son­dern grap­schen. Er legt die Hände um ihre Hüf­ten, um sie an­zu­tan­zen und sich an ihr zu rei­ben. Nur dumm für den Stal­ker, dass ich ver­dammt schnell bin. Kaum hat er Ca­mil­le be­rührt, schnap­pe ich seine Hand und drehe ihm den Arm auf den Rü­cken. Das ver­ur­sacht eine hohe Span­nung auf seine Ner­ven und jagt Schmer­zen sei­nen Arm hoch bis in die Schul­ter.
Der Kerl schreit wie ein Baby und sackt auf die Knie. Mir ist klar, wie sehr das die Party stö­ren kann und ich ver­su­che, wei­te­re Stö­run­gen zu ver­mei­den. Glück­li­cher­wei­se spielt die Band so laut, dass nur Ca­mil­le und die Freun­de di­rekt um sie herum mer­ken, was ge­schieht. Ich lo­cke­re den Griff, so­dass der Schmerz nach­lässt, packe den Kerl im Na­cken, ziehe ihn mü­he­los hoch, als wäre er eine Ma­rio­net­te, deren Schnü­re ich führe, und ehe je­mand etwas sagen kann, es­kor­tie­re ich ihn durch die Menge und durch eine Tür, die in den Kü­chen­be­reich führt. Das Ganze dau­ert keine zwan­zig Se­kun­den.
Der Stal­ker zap­pelt herum, wäh­rend ich ihn durch einen kur­zen Flur zu einem Aus­gang zerre. Ich muss mich nicht erst um­dre­hen, um zu wis­sen, dass mir einer der an­de­ren Agen­ten folgt. Paul bleibt zu­rück, um die Prin­zes­sin im Auge zu be­hal­ten.
„Was zur Hölle bil­den Sie sich ein?“, spricht das Wie­sel. Seine Stim­me klingt durch den bri­ti­schen Ak­zent noch schlim­mer. „Ich bin Vis­count Bax­ley Man­kenshire und ver­lan­ge, dass Sie meine Per­son un­ver­züg­lich los­las­sen!“
Es fällt mir schwer, nicht über seine al­ber­ne for­mel­le Spra­che zu la­chen, doch ich packe nur fes­ter zu, ob­wohl der Kerl in sei­nem be­trun­ke­nen Zu­stand leicht ein­hän­dig zu kon­trol­lie­ren ist. Ich drehe mich um und pres­se ihn an eine Wand, bevor ich los­las­se. „Sie sind hier drau­ßen, weil Sie Prin­zes­sin Ca­mil­le an­ge­fasst haben. Ihr Vis­count-Ti­tel be­deu­tet mir einen Scheiß.“
„Ca­mil­le und ich ken­nen uns schon lange“, sagt der Schwach­kopf. Denn einer, der Bax­ley heißt, kann nur ein Schwach­kopf sein. „Wir sind im Col­le­ge mit­ein­an­der aus­ge­gan­gen.“
Ich kann mir nicht hel­fen, aber ich hatte ge­ra­de an­ge­fan­gen, Re­spekt für Ca­mil­le zu emp­fin­den, und zu hören, dass sie die­sen klei­nen Schei­ßer hier ein­mal at­trak­tiv fand, zer­stört einen Teil davon.
Ich öffne den Mund, um ihm die Le­vi­ten zu lesen und ihm an­zu­dro­hen, dass ich ihm noch mehr kör­per­lich weh­tun werde, falls er sich Ca­mil­le noch ein­mal nä­hert, doch bevor ich ein Wort her­aus­brin­gen kann, geht die Tür auf und Ca­mil­le stürmt her­aus. Mit Paul dicht auf den Fer­sen. Ich sehe ihn an und er er­klärt: „Sie kann ganz schön schnell ren­nen auf die­sen Ab­sät­zen.“
Ich reiße mich zu­sam­men, um nicht zu ki­chern, denn es ist sau­ko­misch, dass er hin­ter ihr her­ren­nen muss­te. Aber das ist un­wich­tig, so­lan­ge sie in Si­cher­heit ist.
Wich­tig ist al­ler­dings, dass sie sauer ist, weil ich ein Mit­glied des Kö­nigs­hau­ses an­ge­grif­fen habe, ihr frü­he­res Date, und sie jetzt hier ist, um den Kerl zu ver­tei­di­gen. Ich drü­cke das Kreuz durch, be­reit, mich zu recht­fer­ti­gen, da wir­belt sie zu dem Stal­ker herum.
„Ich rate dir, jetzt zu gehen, Bax­ley. Du bist be­trun­ken und be­nimmst dich höchst un­an­ge­mes­sen, und meine Si­cher­heits­leu­te wur­den von mei­nem Vater an­ge­wie­sen, jedem eine Kugel in den Kopf zu jagen, der mich an­fasst.“
Über­rascht zucke ich zu­sam­men, denn diese In­for­ma­ti­on hatte ich gar nicht. Ich sehe zu Paul, der den Kopf ein­zieht und grinst. Mir fällt auf, dass Ca­mil­le leicht schwankt. Sie ist wohl doch ein biss­chen be­trun­ke­ner als ich dach­te. Wahr­schein­lich hat ihre Tan­z­ener­gie nach­ge­las­sen und als sie hier raus­kam, um zu sehen, was los ist, hat die Wir­kung des Al­ko­hols sie ein­ge­holt.
Mit sei­nem na­sa­len Ak­zent drückt der Stal­ker sein Miss­fal­len aus. „Du wagst es, mir so etwas an­zu­dro­hen, du hoch­nä­si­ges Mist­stück …“
Seine Worte wer­den nach Mist­stück ab­ge­schnit­ten, als meine Hand vor schnellt, ihm die Kehle zu­drückt und damit auch alles an­de­re ab­würgt. Bax­ley tre­ten die Augen aus den Höh­len.
„Chill, Jack­son“, sagt Paul leise.
Dafür könn­te ich ech­ten Ärger be­kom­men. Mein Job be­steht darin, die Prin­zes­sin zu be­schüt­zen, und im Mo­ment ist sie nicht in Ge­fahr. Al­ler­dings be­drän­ge ich ge­ra­de ein Mit­glied des bri­ti­schen Kö­nigs­hau­ses, weil er die Prin­zes­sin ein Mist­stück ge­nannt hat, doch ich weiß nicht, ob das auch gilt.
Ich lasse Bax­ley los und wende mich an Paul. „Wür­dest du die­sen Gen­tle­man bitte zu sei­nem Wagen be­glei­ten, damit er die Ver­an­stal­tung ver­las­sen kann? Ich be­glei­te die Prin­zes­sin wie­der hin­ein.“
Paul nickt und packt den Stal­ker im Na­cken, genau wie ich ihn hier raus ge­schleift hatte. Die­ser flucht und be­schwert sich, lässt sich aber ab­füh­ren.
Ich wende mich Ca­mil­le zu. „Es tut mir leid, falls es Sie stört, dass ich so mit Ihrem Ex­freund um­ge­gan­gen bin.“
Ihre Augen wer­den groß wie Un­ter­tas­sen. „Mein was?“
„Er hat ge­sagt, dass er im Col­le­ge Ihr Date war.“ Aus ihrer Re­ak­ti­on schlie­ße ich, dass das Wie­sel wohl zu Über­trei­bun­gen neigt.
Ca­mil­le rümpft die Nase und schüt­telt den Kopf. „Als ob ich je­man­den daten würde, der Bax­ley heißt. Das ist ein schwach­sin­ni­ger Name.“
Ich muss mir auf die Zunge bei­ßen, um nicht los­zu­la­chen, und ringe mir einen erns­ten Ton ab. „Möch­ten Sie jetzt wie­der hin­ein­ge­hen und mit Ihren Freun­den wei­ter­fei­ern?“
Sie schenkt mir ein um­wer­fen­des Lä­cheln. Fuck … es ver­schlägt mir den Atem. „Das würde ich sehr gern, Jack­son. Vie­len Dank.“
Ca­mil­le hakt sich bei mir unter und ich habe keine an­de­re Wahl, als sie auf diese Weise zu be­glei­ten.

Meine Hüf­ten krei­sen und rei­ben, trei­ben mei­nen Schwanz tie­fer in ihre Wärme. Mein Ge­sicht ist an ihren Hals ge­presst, ihre Haut weich und süß. Sie schlingt die Beine um meine Tail­le und drückt die Fer­sen an mei­nen Hin­tern.
„Här­ter, Jack­son.“
Ich stoße fes­ter zu.
Tie­fer.
Ich nehme jeden Zen­ti­me­ter, den sie mir gibt, und ver­lan­ge noch mehr.
„Ich komme“, wis­pert sie und bäumt sich or­gas­tisch unter mir auf. Sie krallt die Fin­ger in meine Haare und stöhnt beim Hö­he­punkt.
Ich kann nicht an­ders als mich ge­hen­zu­las­sen und ficke sie hart.
So hart, dass das Kopf­teil des Bet­tes an die Wand knallt.
Rums.
Rums. Rums.
Ich setze mich ab­rupt im Bett auf und star­re in­ten­siv lau­schend in die Dun­kel­heit.
Noch ein Rums, ge­folgt von einem Schmer­zens­schrei und dann ein Knal­len.
Das kommt alles aus Ca­mil­les Suite neben mei­ner.
„Fuck!“
Ich stür­ze aus dem Bett und grei­fe nach der Waffe auf dem Nacht­tisch. Bei der Ar­beit trage ich Jog­ging­ho­sen und T-Shirt an­statt wie nor­ma­ler­wei­se nackt zu schla­fen, damit ich schnell auf Ge­fahr re­agie­ren kann. Ich eile zu der Tür, die un­se­re Sui­ten ver­bin­det, be­tä­ti­ge die Klin­ke und ramme gegen die ab­ge­schlos­se­ne Tür.
„Ver­fluch­te Schei­ße!“ Ich frage mich, was sich Ca­mil­le dabei ge­dacht hat, die Zwi­schen­tür ab­zu­schlie­ßen. Ich hatte ihr extra ge­sagt, es nicht zu tun. Ich trete zu­rück, hebe das rech­te Bein und weiß jetzt schon, dass es weh­tun wird, denn ich bin bar­fuß. Ruck­ar­tig trete ich da­ge­gen, so­dass das Holz split­tert und die Tür auf­fliegt. Mit er­ho­be­ner Waffe stür­me ich hin­ein, be­reit, zu schie­ßen, so­bald ich sehe, wer in ihrem Zim­mer ist und ihr etwas antun will.
Im Wohn­be­reich ist das Licht an und dort be­fin­det sich nie­mand. Ich renne wei­ter ins Schlaf­zim­mer und im Wohn­zim­mer­licht, das hin­ein­reicht, sehe ich Ca­mil­le in die Bett­de­cke ge­wi­ckelt auf dem Boden lie­gen.
Ich schal­te die Nacht­tisch­lam­pe an, sehe mich schnell um. Die Luft ist rein, doch um si­cher­zu­ge­hen öffne ich den Klei­der­schrank, aber auch dort ist nie­mand und nichts als ihre Klei­der. Ich wende mich Ca­mil­le zu, die auf dem Boden liegt, in ihre Decke ge­wi­ckelt, aber un­ver­letzt. Ich bin si­cher, dass sie diese Ge­räu­sche von sich ge­ge­ben hat und bin er­leich­tert, dass im Ba­de­zim­mer auch nie­mand ist.
Sie setzt sich auf. „Alles in Ord­nung?“, frage ich.
Sie sieht mich mit ver­schlei­er­tem Blick an, ihre Haare sind völ­lig zer­zaust von einem un­ru­hi­gen Schlaf. Ich be­kom­me keine Ant­wort.
„Sind Sie aus dem Bett ge­fal­len?“, will ich wis­sen. Das würde Sinn er­ge­ben. Der Rums, den ich ge­hört habe, … hei­li­ge Schei­ße, ich hatte einen Sex­t­raum von Ca­mil­le.
Es war sie, in mei­nem Traum.
Oh Gott.
Ich ver­drän­ge den Ge­dan­ken und lege die Waffe auf den Nacht­tisch. Dann gehe ich in die Hocke und wie­der­ho­le meine Frage. „Ist alles in Ord­nung?“
Sie sieht mich mit er­bärm­li­chem Aus­druck an. „Ich glau­be, ich muss mich über­ge­ben.“
Ein wür­gen­des Ge­räusch kommt aus ihrer Kehle. Ich be­we­ge mich mit Licht­ge­schwin­dig­keit. Sie ist zu fest in die Decke ge­wi­ckelt, um sich zu be­frei­en, also hebe ich sie hoch und trage sie ins Bad. Ich schaf­fe es, sie auf die Knie ab­zu­stel­len, ihren Kopf über die Toi­let­te zu hal­ten und ihr die lan­gen Haare aus dem Ge­sicht zu neh­men, bevor sie an­fängt, sich zu über­ge­ben.
Sieh sich einer Prin­zes­sin Ca­mil­le Win­ter­bourne an.
Viele Män­ner wür­den das ab­sto­ßend fin­den, aber wäh­rend sie sich die Seele aus dem Leib kotzt, stel­le ich fest, dass ich immer noch einen rie­si­gen Stän­der von dem Traum habe.
Gott sei Dank ist ihr zu übel, um es zu be­mer­ken.

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