Zwei plus zwei ist vier

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Teil der Serie: 2
Originaltitel: –
Übersetzung: –
Location: Deutschland
Buchtyp: Roman
Veröffentlichung: 03/2020
Preis eBook: 7,99 € (D)
Preis Print: 13,90 € (D)
ISBN eBook: 978-3-86495-442-9
ISBN Print: 978-3-86495-441-2
Inhaltsangabe

Wenn aus zwei erst drei und aus drei schließlich vier wird.

Stella und Lena besuchen eine Falknershow der adligen Brüder Nikolas und Raphael. Die beiden Männer leben auf einer Burg und betreiben neben der Falknershow auch ein Tätowierstudio sowie eine BDSM-Bar. Während Stella sich von Nikolas ein Tattoo stechen lässt, lernt Lena Raphael auf eine ganz andere Art und Weise näher kennen. Beide werden mit der Dominanz der Brüder konfrontiert. Lena rutscht in das erotischste Abenteuer ihres Lebens, Stella dagegen befindet sich auf Neuland, durch das Nikolas sie sicher leitet.

Geheime Sehnsüchte werden zur Realität und manch ein Tabu gerät ins Schwanken. Doch stellt sich die Frage, ob verborgene Wünsche in der Wirklichkeit tatsächlich Bestand haben und wie groß die Macht der Liebe tatsächlich ist …

Ein romantischer Ménage-BDSM-Roman.

Stella trat aufs Gaspedal, während Lena sich am Türgriff festklammerte.
„Ich habe nur den dritten Gang eingelegt“, entschuldigte sie sich und warf ihrer leicht hysterisch wirkenden Freundin einen kurzen Seitenblick zu.
„Schau nicht zu mir, sondern pass besser auf, wo du hinfährst!“
„Mach ich sowieso“, kommentierte Stella ein wenig genervt.
„Musst du immer so rasen?“
„Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“, sagte sie leichthin.
„Selten so gelacht“, quetschte Lena hervor und schaute angestrengt aus dem Fenster, während ihre Hand weiterhin am Türgriff ruhte.
„Dachte ich mir.“ Stella grinste, was ihr einen bösen Blick von ihrer Freundin einbrachte.
„Ohne mich wärst du gar nicht auf die Idee gekommen, dir die Burg anzusehen.“
„Stimmt“, gab sie zu.
Die Burg, genauer genommen Burg Falkenstein, war kein herkömmliches historisches Gebäude. Jeder sprach über diesen Ort. Zumindest jeder, der irgendwie in sein wollte, denn auf der Burg befand sich eine Bar, von der gefühlt jeder wusste, obwohl mehr darüber getuschelt als direkt erzählt wurde. Außerdem war Falkenstein im Besitz von zwei Brüdern, die einem alten Adelsgeschlecht entstammten, was den Ort noch mal interessanter werden ließ. Dass sie allerdings besonders reich waren, bezweifelte Stella. Jonas, ihr Ex-Freund, hatte diesbezüglich einst eine abfällige Bemerkung gemacht. Wie hatte er gesagt?
Wer es nötig hat, eine historische Stätte in einen Ort der Lust zu verwandeln, der gehört dafür nicht noch belohnt.
So ganz hatte sie den Sinn seiner Worte nicht verstanden, denn soweit sie informiert war, gab es nichts Anrüchiges in dem alten Gemäuer außer einer Bar und einem Tätowierstudio, dessen Betreiber einer der beiden adligen Brüder war. Der Mann hatte sich im Laufe der Zeit einen guten Namen als Künstler gemacht. Seine Tattoos waren dermaßen begehrt, dass man fast ein Jahr auf einen Termin warten musste.
Bei ihr war es nun schon zehn Monate her, seit sie zu ihrem vierundzwanzigsten Geburtstag einen Gutschein für ein Tattoo geschenkt bekommen hatte. Nächste Woche wäre es endlich so weit. Sie würde sich zum ersten Mal tätowieren lassen. Bereits jetzt rutschte ihr das Herz in die Hose, wenn sie nur daran dachte. Sie war relativ schmerzempfindlich und hatte Angst, den Termin nicht zu überstehen. Vorsorglich wollte sie heute einen Blick auf den Inkkünstler werfen, von dem jeder –  besonders jede Frau – nur so schwärmte.
Als Lena gefragt hatte, ob sie sich die Greifvogelschau ansehen wollten, hatte sie erst verständnislos mit den Schultern gezuckt. Doch dann hatte sie begriffen, dass dies die Möglichkeit war, auf die sie gehofft hatte, denn der Tätowierer war, wie sein Bruder, Falkner und der Greifvogelpark gehörte zu der Burg.
Ein Falkner. Stella schluckte. Ein Mann, der einen Vogel zur Jagd abrichtete. Ekelhaft fand sie das.
Lena hatte ihre Abneigung dagegen nicht verstanden, obwohl sie selbst nie Fleisch aß. Ihre Freundin hatte nur mit den Augen gerollt, als sie einen abfälligen Kommentar über Falkner gemacht hatte, und gemeint, dass sie sich nicht über ein paar erlegte Hasen aufzuregen brauchte, die, wenn sie schlau waren, rechtzeitig in ihrem Bau verschwinden konnten.
Seltsam, denn eigentlich waren Tiere nicht unbedingt ihre Leidenschaft. Natürlich wollte sie, dass es jedem Lebewesen gut ging, dennoch konnte sie sich nicht vorstellen, einen Hund oder eine Katze zu besitzen. Sie hatte viel zu wenig Zeit und war zu ordnungsliebend. Tierhaare hätten in ihrer kleinen, aber feinen Wohnung nur gestört. Lena bezeichnete sie des Öfteren als pingelig, was vielleicht sogar stimmte. Ihre Freundin sah die Sache mit ihrer peniblen Sauberkeit sowieso aus einem anderen Blickwinkel, denn sie war auf einem Bauernhof aufgewachsen. Schon komisch, dass sie zur Vegetarierin geworden war.
„Da vorn musst du abbiegen“, riss Lena sie aus ihren Gedanken.
Stella trat auf die Bremse. „Wo?“
„Hast du das Schild nicht gesehen?“
Welches Schild?
Langsam fuhr sie weiter. Zu ihrer Rechten ging ein schmaler Weg von der Landstraße ab. „Hier?“
„Ja“, meinte Lena ungeduldig.
„Das ist nicht einmal eine richtige Straße.“
„Hast du angenommen, dass du auf einem zweispurigen Weg zur Burg fahren kannst?“
Nun warf Stella ihrer Freundin einen bösen Seitenblick zu, setzte den Blinker und bog ab. Falls ihnen ein Fahrzeug entgegenkommen sollte, würden sie wahrscheinlich im Graben landen, denn Rückwärtsfahren war nicht so ihr Ding und ein Aneinandervorbeikommen war nur schwer möglich. Zu allem Übel war das Gras so hoch gewachsen, dass nicht erkennbar war, ob sich eine Wiese oder ein versteckter Graben neben der Fahrspur befand.
Da sollte sie langfahren? Einen Weg empor, der immer kurviger und schmaler wurde?
Und das ohne tatkräftige Unterstützung an ihrer Seite?
Was taten die Leute nur alles für ein schickes Tattoo!
Rechter Hand tauchte ein Parkplatz auf. Erleichtert atmete sie auf. Eine Stelle, an der man wenden konnte.
„Willst du nicht reinfahren?“, erkundigte sich Lena.
Wieder trat Stella auf die Bremse und warf einen Blick zur Burg, die noch ein ganzes Stück von ihnen entfernt lag.
„Wenn wir laufen, bin ich fix und fertig, bis wir dort oben ankommen.“
„Weichei“, gluckste Lena.
„Wie bitte?“
„Du bist auch gar nichts gewohnt.“
Das stimmte. Leider. Und das, obwohl jeder sie um ihre Figur beneidetet und annahm, dass sie regelmäßig Sport trieb. Dabei tat sie nichts dergleichen. Auch auf der Arbeit musste sie sich nicht großartig bewegen, und den Weg dorthin legte sie mit dem Auto zurück. Ihre kleine Wohnung lag zwar gar nicht so weit von dem Unternehmen entfernt, in dem sie als Sekretärin angestellt war, aber sie mochte es nicht, im Kostüm oder Hosenanzug durch die Stadt zu laufen. Anfänglich war ihr das noble Outfit vollkommen fremd gewesen. Mittlerweile hatte sie sich an das Tragen gewöhnt, allerdings identifizierte sie sich nicht mit dem Look. In ihrer Freizeit trug sie stets betont lässige Kleidung. Chucks und Jeans, die locker auf den Hüften saßen, dazu meist enge Oberteile. So auch heute. Im Moment unterstrich ein Cap die gewollte Coolness.
Wenn Lena und sie gemeinsam auftraten, schauten die Leute meist zweimal hin, so unterschiedlich sahen sie aus. Lena war klein, fast schon ein wenig pummelig, hatte eine helle Haut, weißblondes Haar und extrem blaue Augen. Sie war ziemlich selbstbewusst und kleidete sich so, als wollte sie kein einziges Pfündchen verstecken. Immer sehr figurbetont, mit Ausschnitten, die relativ viel Brust zeigten. Dazu trug sie oftmals Röcke, die knapp über ihrem Hintern endeten. Außerdem schien ihr das Laufen in High Heels so viel Freude zu bereiten, dass sie die Schuhe wirklich zu jeder Gelegenheit trug, auch wenn sie sich einen Greifvogelpark oder eine alte Burg anschauen wollte.
„Was machst du eigentlich, wenn du mit den Absätzen im Kopfsteinpflaster hängen bleibst?“
„Barfuß laufen“, entgegnete Lena trocken.
Das traute sie ihrer Freundin zu!
„Aber ich bleibe schon nicht hängen.“ Lena winkelte ihr rechtes Bein an und legte es auf den linken Oberschenkel, sodass ihr Fuß über dem Schaltknüppel hing. „Ich habe mich extra für die Outdoorvariante mit nur sieben Zentimetern Absatzhöhe und einem Durchmesser von einigen Millimetern entschieden.“
Das Bewundernswerte an Lena war, dass sie wirklich jeden Weg zu Fuß ging oder mit dem Fahrrad zurücklegte. Und das mit solchen Schuhen!
„Outdoorvariante“, gluckste Stella.
„Klar. Sonst schaue ich doch wie ein kleiner runder Zwerg aus. Besonders, wenn du dabei bist.“
„Ach so, du machst dein Outfit also von mir abhängig?“
„Natürlich.“ Lena grinste.
„Willst du dir eigentlich auch irgendwann ein Tattoo stechen lassen?“
„Ich? Nein.“
„Gefallen dir Tätowierungen nicht?“, hakte sie nach.
„Doch, aber sie passen nicht zu mir. Außerdem würde mein Vater einen Herzanfall bekommen.“
„Du bist erwachsen“, erinnerte Stella ihre Freundin.
„Schon, aber ich bin fast täglich auf dem Hof und möchte meinen Eltern keine Sorgen bereiten.“
Sorgen bereiten?
„Wegen eines Tattoos?“
„Ja. Für sie ist es unvorstellbar, dass ich diese Art von Körperschmuck tragen könnte. Wo ich herkomme, gibt es sieben Häuser. Dort hat niemand eine Tätowierung oder ein Piercing.“
Seltsam! Dabei war der Ort nur etwa zehn Kilometer von der Stadt entfernt.
„Wenn du im ultrakurzen Minirock angeradelt kommst, lästert niemand?“
„Daran haben sich die Nachbarn mittlerweile gewöhnt.“
Stella schwieg. Lena war oftmals ein Buch mit sieben Siegeln für sie. Sie kannte keinen Menschen, der aus so vielen Gegensätzen bestand. Schüchtern und selbstbewusst zugleich – nie hätte sie gedacht, dass es diese Kombi geben könnte. Vielleicht sollte sie schüchtern eher durch ruhig ersetzen? Aber das passte irgendwie auch nicht. Manchmal fragte Stella sich ernsthaft, ob Lena ihr bezüglich ihres Selbstbewusstseins nicht weit voraus war, so geerdet wie sie immer wirkte.
„Willst du eigentlich mitten auf dem Weg parken?“, erkundigte sich Lena in dem Moment.
„Ich überlege, ob es noch einen weiteren Parkplatz gibt.“
„Der Greifvogelpark befindet sich ein Stück unterhalb der Burg. Die Vorführung, die übrigens in zwanzig Minuten beginnt, findet dagegen auf einem Gelände statt, das hinter der Burg liegt. Also auf der Seite, auf der die Straße nicht vorbeiführt. Ich weiß nicht, ob es überhaupt erlaubt ist, dorthin zu fahren. Besser, wir laufen ein paar Meter weiter, als dass du es dir bereits jetzt mit dem Falkner, der ja gleichzeitig auch dein Tätowierer ist, verscherzt. Besonders, da du übermorgen einen Termin bei ihm hast und er sich dann bestimmt noch an dich erinnern kann.“
„Es könnte doch sein, dass es noch einen weiteren Parkplatz gibt“, wandte Stella ein, denn auf einen Spaziergang, der stetig bergauf führte, hatte sie keine Lust, aber unangenehm auffallen wollte sie ebenfalls nicht. Am liebsten wollte sie gar keine Aufmerksamkeit auf sich lenken. Vielleicht wäre es echt schlauer gewesen, wenn sie den kleinen Ausflug ein paar Wochen früher unternommen hätten, denn dann wäre genug zeitlicher Abstand zu ihrem Tattootermin gewesen. Aber Lenas Geduld in allen Ehren, wenn sie nun einen Rückzieher machen würde, würde das kaum auf das Verständnis ihrer Freundin stoßen.
„Ich bin schon einmal hier gewesen und mir ist kein weiterer Parkplatz aufgefallen. Unter der Woche ist es sogar erlaubt, bis in die Burg zu fahren, aber auch darauf stehen die Brüder nicht unbedingt, habe ich mir sagen lassen.“
„Von wem?“
Lena zuckte die Schultern. „Das erzählt man sich eben.“
„Wo denn?“, erkundigte sie sich neugierig.
„Mensch, ich arbeite in einer Bäckerei, da erfährt man so einiges.“
Klar. Die Leute tratschten beim Brötchenholen besonders gern. Das konnte sie sich bildlich vorstellen.
„Ich wusste gar nicht, dass du schon einmal auf der Burg gewesen bist.“ Sie konnte sich nicht erinnern, dass Lena diesbezüglich jemals etwas erwähnt hatte.
„Doch. Mit meinem kleinen Neffen. Er wollte die Vögel sehen.“
„Ach so.“ Von einem Neffen wusste sie eigentlich auch nichts, aber Lena hatte einige Geschwister; möglich, dass die bereits Familien gegründet hatten.
„Keine Angst“, schmunzelte Lena. „Die In-Bar habe ich noch nicht besucht. Das hätte ich dir schon erzählt.“
Stella seufzte und bog nun doch auf den Parkplatz ab…

Sabina Tempel
Sabina Tempel ist Autorin erotischer Romanzen, mit denen sie jedem Leser ein paar schöne und prickelnde Stunden wünscht. Sie ist chaotisch, herzlich, impulsiv und manchmal auch ein bisschen schüchtern. [...]
Sabina Tempel
Sabina Tempel ist Autorin erotischer Romanzen, mit denen sie jedem Leser ein paar schöne und prickelnde Stunden wünscht. Sie ist chaotisch, herzlich, impulsiv und manchmal auch ein bisschen schüchtern. [...]

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