Codename: Heist

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Teil der Serie: 3
Originaltitel: Code Name: Heist
Übersetzung: Ute Heinzel
Location: USA, Frankreich, Paris
Buchtyp: Roman
Veröffentlichung: 03/2020
Preis eBook: 7,99 € (D)
Preis Print: 14,90 € (D)
ISBN eBook: 978-3-86495-456-6
ISBN Print: 978-3-86495-455-9
Inhaltsangabe

Ich bin ein erstklassiger Dieb. Oder zumindest war ich das, bevor ich erwischt wurde und im Gefängnis landete. Während ich meine Strafe absaß, beschloss ich, in Zukunft ein ehrliches Leben zu führen, jedenfalls soweit mein Job bei Jameson Force Security das zulässt. Manchmal verschwimmen die Grenzen, was mich nicht stört. Obwohl ich Saint – also Heiliger – heiße, bin ich für viele der Teufel.

Mein Vorhaben, dem Gesetz zu folgen, verläuft wie geplant, bis meine Vergangenheit und meine Gegenwart auf brutale Weise aufeinanderprallen. Während ich mich in Paris darauf vorbereite, einen Ring hochspezialisierter Diebe auffliegen zu lassen, stehe ich plötzlich meiner größten Bedrohung – und meiner gefährlichsten Versuchung – Auge in Auge gegenüber.

Sindaria „Sin“ Westin war die Liebe meines Lebens, bis ihr Verrat mich hinter Gitter gebracht hat. Nun muss ich nach einem Weg suchen, ihr wieder zu vertrauen, zumindest lange genug, um diesen Job zu Ende bringen zu können. Als mir klar wird, dass wir diesen Raubüberfall mit unserem Leben bezahlen werden, tue ich alles in meiner Macht Stehende, um Sin zu schützen, selbst wenn das bedeutet, mein Leben gegen ihres eintauschen zu müssen. Denn egal, wie sehr ich mich auch belüge, Sins größter Coup bestand darin, mir mein Herz zu stehlen.

Saint

»Noch eine Runde!«, ruft Cage der Bedienung zu, als sie an unserem Tisch vorbeigeht.
»Nein, nein, nein«, stöhnt Dozer mit hängendem Kopf und schlägt mit der Faust auf den Tisch. »Ich habe genug.«
»Du kannst noch nicht genug haben«, lache ich, klopfe ihm mit der Hand auf die Schulter und grinse Cage an, der auf der anderen Seite sitzt. »Das ist ein Initiationsritus. Eine Tradition. Du bist der Neue. Es ist Pflicht, sich als Teil des Willkommensprozesses zu betrinken.«
»Ach ja?«, fragt Dozer und kneift seine dunklen Augen zusammen. »Wie kommt es dann, dass Jimmy und Malik sich nicht betrinken? Sie sind genauso neu wie ich.«
Jimmy Tate sitzt neben seiner Frau Anna, die als Einzige von uns heute Abend nicht trinkt. Er hat den Arm um ihre Schulter gelegt und flüstert ihr etwas ins Ohr, das ihre Augen leuchten lässt. Jimmy ist vor etwa einem Monat nach Ablauf seines Einsatzes als Army Ranger zu Jameson gestoßen. Es war für die beiden ein guter Wechsel, da Anna ihr erstes gemeinsames Kind erwartet. Sie stammt ursprünglich aus dem westlichen Pennsylvania und wollte näher bei ihrer Familie sein.
Malik Fournier sitzt zwischen Anna und Cruce. Er redet wild gestikulierend, während er Cruce und Barrett eine Geschichte erzählt. Jameson hat Malik schon vor längerer Zeit verpflichtet, angefangen hat er jedoch erst kürzlich. Er war genau wie ich früher bei der Marine. Bis jetzt ist er dafür berühmt, dass zwei seiner Brüder professionelle Eishockeyspieler bei den Carolina Cold Fury sind.
Ich schaue wieder zu Dozer. »Malik und Jimmy sind zwar tatsächlich genauso neu wie du, aber weil sie morgen zu einem streng geheimen und unglaublich gefährlichen Einsatz aufbrechen, ist es vermutlich das Beste, wenn sie sich nicht die Seele aus dem Leib kotzen.«
Dozer nickt und schenkt mir ein strahlendes Grinsen. »Schon gut. Und weil ich ein guter und loyaler Teamkamerad bin, werde ich ihre Schnäpse trinken.«
»Das ist mein Junge«, feuert Cage Dozer an und haut ihm auf den Rücken. »Er gibt nicht so einfach auf.«
Lachend trinke ich einen Schluck von meinem Bier. Das fühlt sich gut an … einen Abend mit meinen Teamkameraden zu verbringen, um neue Freunde zu feiern und sich von anderen zu verabschieden. Malik und Jimmy reisen morgen ab, zusammen mit Merritt Gables, Tank Richardson und Sal Mezzina aus dem Büro in Las Vegas.
Ich habe Dozer auch keinen Zucker in den Arsch geblasen. Es handelt sich um eine Geheimoperation. Manchmal werden wir von unserer Regierung angeheuert und die Einsätze können gefährlich sein. Auch wenn diese Männer ziemlich neu in meinem Leben sind und wir gerade erst anfangen, uns kennenzulernen, sind wir jetzt trotzdem so etwas wie Brüder und ich empfinde ein Mindestmaß an Sorge für sie. Diese Mission ist nicht so geheim, dass uns die Einzelheiten nicht mitgeteilt wurden, aber sie ist trotzdem heikel genug, dass außerhalb unseres Unternehmens niemand davon weiß.
Jameson wird gemeinsam mit einer internationalen Rettungsmannschaft zusammenarbeiten, die versuchen wird, einige Notstandsarbeiter zu befreien, die in Syrien als Geiseln genommen wurden. Unsere Jungs werden mit einigen der Geheimteams aus Großbritannien und Australien kooperieren.
Ich tue nicht so, als würde ich die interne Dynamik unserer Regierung verstehen, aber als ich den Job bei Jameson Force Security annahm, war es schon eine kleine Überraschung zu erfahren, dass wir oftmals angeheuert werden, um Militäreinsätze durchzuführen, anstatt das tatsächliche Militär hineinzuschicken. Es hat irgendetwas mit haushaltsrechtlichen Beschränkungen und politischen Auswirkungen zu tun, aber im Wesentlichen werden wir oft gebucht, wenn der Verteidigungsetat nicht angerührt oder unsere Regierung mit einer bestimmten Art des Einsatzes nicht in Verbindung gebracht werden darf.
Wie dem auch sei, unsere Jungs werden sich in einer Brutstätte der Feindschaft wiederfinden, um Geiseln zu befreien, trotz des klaren Grundsatzes unserer Regierung, dass sie »mit Terroristen und Geiselnehmern nicht verhandelt«. Das beunruhigt mich und lässt mich um meine Freunde bangen.
»Saint«, ruft Malik und unterbricht mich in meinen Gedanken.
»Stimmt es?«
»Was stimmt?«, frage ich. Dies ist unsere erste Gelegenheit, mit Malik und Jimmy auszugehen, seit sie vor ein paar Wochen zu uns gestoßen sind. Wir waren mit der Situation um Cruce und Bennett etwas abgelenkt gewesen – wir hatten Barrett vor einem Verrückten gerettet, der versucht hatte, sie zu entführen.
Malik beugt sich nach vorn und stützt sich mit den Armen auf dem Tisch ab. Sein Gesichtsausdruck zeugt von extremem Interesse und großer Aufregung. »Cruce behauptet, du wärst ein Meisterdieb gewesen, bevor du bei Jameson angefangen hast.«
Alle werden still, alle Augen sind auf mich gerichtet. Wir sind ein neues Team und lernen uns gerade erst kennen. Kynan hat niemandem von meiner Vergangenheit erzählt, aber sie ist mir auch nicht peinlich. Wie dem auch sei, Cruce weiß Bescheid, weil ich ihm an einem Abend nach zu vielen Bieren davon berichtet habe.
Lachend nicke ich und bestätige das Gerücht, das ihm zu Ohren gekommen ist. »Und davor war ich bei der Marineinfanterie, genau wie du.«
Malik pfeift tief und anerkennend. »Kein Scheiß? Mann, das ist einfach zu krass. Ich wette, du hast tolle Geschichten zu erzählen.«
»Die meisten würden mich in den Knast bringen«, sage ich listig. »Aus diesem Grund werde ich sie auch niemals zum Besten geben.«
»Schon verstanden«, antwortet Malik und hält die Hände hoch.
Die Bedienung erscheint mit einem Tablett voller Tequilagläser, Zitronenschnitze und einem Salzstreuer. Als sie alles auf dem Tisch abstellt, zeigt Cage auf mich. »Geben Sie diesem Mann die Rechnung. Wie es scheint, ist er stinkreich.«
Oh, solch ein junger Hund, der keine Ahnung davon hat, warum Menschen furchtbare Dinge tun.
Ja … ich habe viele Jahre damit verbracht zu stehlen. Diebstähle der Spitzenklasse von unfassbar teuren Gegenständen, und um das zu tun, habe ich die Welt bereist.
Es ist falsch. Es ist gesetzeswidrig, unethisch und geht sogar gegen meine eigenen Moralvorstellungen.
Aber ich hatte meine Gründe und dafür entschuldige ich mich nicht. Abgesehen davon habe ich für meine Zeit als Dieb einen hohen Preis gezahlt … und ich spreche nicht von der Zeit, die ich im Gefängnis verbracht habe.
Obwohl ich für meine Straftaten in den Knast gewandert bin, war es nichts im Vergleich zu dem, was ich verloren habe.
Kopfschüttelnd ziehe ich mein Portemonnaie hervor, gebe der Bedienung einen Hundertdollarschein und sage ihr, dass sie den Rest behalten kann.
Dann wende ich mich an Cage. »Einen großen Teil des Geldes, das ich verdient habe, habe ich verschenkt, aber trotzdem – es geht mir nicht schlecht.«
»Du hast es wirklich verschenkt?« Jimmy scheint erstaunt zu sein. »Wie ein moderner Robin Hood?«
Zunächst antworte ich nicht und es macht mir auch nichts aus, dass alle mich anstarren. Ganz plötzlich bin ich für meine neuen Freunde zum interessantesten Mann der Welt geworden. Ich nehme den Salzstreuer, lecke über die Stelle auf dem Handrücken unterhalb meines Daumens und gebe dann etwas Salz dorthin.
Nachdem ich den Streuer an Barrett weitergegeben habe, die zu meiner Rechten sitzt, tut sie es mir gleich und gibt ihn dann der nächsten Person. Ich hebe meinen Tequila, während alle anderen sich auf ihre Schnäpse vorbereiten. »Ich bin kein Robin Hood, der übermäßig großzügig war. Als Dieb war ich egoistisch. Meine Arbeit hat meinen eigenen Bedürfnissen gedient. Aber dennoch … das meiste habe ich verschenkt.«
»Aber warum?«, will Malik wissen und ich blicke zu Cruce hinüber. Neben Kynan ist er der Einzige, der meine ganze Geschichte kennt.
Sein Gesichtsausdruck versichert mir, dass mich niemand an diesem Tisch wegen meiner Vergangenheit verurteilen würde.
Aber heute Abend steht mir nicht der Sinn danach, darüber zu sprechen. Nicht an einem Tisch voller Fast-Betrunkener. Ich bin mir sicher, dass ich eines Tages davon erzählen werde – vielleicht in einer persönlicheren Umgebung. Vermutlich in Einzelgesprächen.
Wenn es die Leute wirklich interessiert.
Für heute Abend jedoch bleibt es mein Geheimnis.
Ich betrachte mir den langen Tresen hinter Cruce, an dem sich Pittsburghs Macher drängen. Vor drei Monaten eröffnete Kynan hier in Pittsburgh eine neue Zentrale für die Jameson Force Security. Diese Bar befindet sich weitab unseres Bürogebäudes, das er mitten im schlimmsten Stadtviertel ausgewählt hat, um andere Menschen davon fernzuhalten. Wir sitzen in einer vornehmen Bar mit Berufstätigen, von denen viele im Banken- oder Medizinwesen tätig sind, welches den Stahl als bekannteste Handelsware der Stadt abgelöst hat. Junge Millennials feiern das Ende des Arbeitstages, indem sie einander ignorieren und sich auf ihre Telefone konzentrieren.
Und genau dort … genießt eine hübsche junge Frau einen Drink.
Ich lecke das Salz von meiner Hand ab und kippe den Tequila hinunter. Ich nehme den Zitronenschnitz, der vor mir liegt, beiße hinein und genieße den Saft einen Augenblick, bevor ich ihn runterschlucke.
Während ich den Blick über meine Freunde schweifen lasse, erhebe ich mich langsam und knöpfe mir meine Anzugjacke zu. Im Gegensatz zu allen anderen, die in lässiger Kleidung erschienen sind, trage ich einen Designeranzug.
Was soll ich sagen? Ich ziehe mich eben gern schick an.
»Entschuldigung, meine Damen.« Ich lächele Anna und Barrett an, bevor ich die Männer ansehe. »Und Herren … aber wir werden uns den Grund, warum ich zu einem Dieb geworden bin, für ein anderes Mal aufheben. Mir ist etwas ins Auge gefallen, das nach sehr viel mehr Spaß aussieht als ihr Leute hier.«
Ich schaue zu der Frau hinüber. Sie ist etwa in meinem Alter – ich bin sechsunddreißig –, vielleicht sogar ein wenig älter. Sie trägt ein Designerkleid, eine teure Handtasche und kostbaren Schmuck, aber keinen Ehering. Ich wette, sie duftet nach edlem Parfüm.
Alle an unserem Tisch drehen die Köpfe in die Richtung, in die ich blicke.
Dozer murmelt: »Sehr hübsch.«
Cage fängt bellend an zu lachen. »Auf gar keinen Fall. Sie ist mehr als nur eine Nummer zu groß für dich.«
»Sie trägt einen ziemlichen Haufen Schmuck«, stellt Cruce fest und ich muss leise lachen.
Kopfschüttelnd zwinkere ich. »Ihre Juwelen sind vor mir sicher … aber andere Teile an ihr sind es nicht.«
»Oh Mann«, verkündet Dozer und zieht eine Augenbraue hoch, »der Junge hat was drauf.«
Jimmy hält seiner Frau scherzhaft die Ohren zu, dann hebt er die Stimme und sagt: »Diese Unflätigkeiten brauchst du nicht zu hören, Schatz.«
Sie schlägt seine Hand weg, lacht und sagt dann ausgelassen: »Ich wette um zwanzig Dollar, dass Saint es schafft, sie rumzukriegen.«
»Baby!«, ruft Jimmy, gespielt schockiert darüber, dass sie es wagen würde, auf das Sexleben eines Mannes Geld zu wetten. Aber dann grinst er und zieht sein Portemonnaie raus. »Zwanzig darauf, dass er abblitzt.«
Von links und rechts werden Wetten ausgerufen, aber ich ignoriere sie. Ich zwinkere Anna freundlich zu, um ihr meine Anerkennung dafür zu zeigen, dass sie an mich glaubt, dann gehe ich um den Tisch herum und nähere mich der einsamen, aber unfassbar hübschen Frau an der Bar.
Nur um von Kynan McGrath den Weg abgeschnitten zu bekommen.
Ich halte abrupt an, denn ich bin etwas erstaunt, ihn zu sehen. Er hat unsere Einladung, etwas trinken zu gehen, mit der Begründung abgelehnt, er hätte noch wichtige Telefonanrufe zu tätigen. Bebe Grimshaw – unsere Firmenhackerin – ist ebenfalls nicht gekommen,
Das weckt mein Interesse. »Spezialisiert darauf, berühmte Gemälde zu versichern.«
»Er rief im Namen zahlreicher Versicherungsgesellschaften an. In den vergangenen zwei Jahren gab es scheinbar eine regelrechte Flut von Luxus-Diebstählen. Sie vereinigen ihre Mittel, um zu versuchen, diesen Ring zur Strecke zu bringen.«
»Wieso glaubst du, dass es sich dabei um einen organisierten Ring handelt?«, frage ich. Die meisten Diebstähle werden unabhängig und in kleinem Stil durchgeführt.
»Es gibt da einige Muster«, sagt Kynan schulterzuckend. »Es werden seltene Techniken verwendet.«
Das macht Sinn. Viele Diebe haben eine unverkennbare Vorgehensweise. Bessere Fertigkeiten, für die sie bekannt geworden sind.
Mein spezielles Talent lag in fortschrittlichen Technologietaktiken zur Umgehung digitaler Sicherheitssysteme. Andere sind großartig darin, teure Sammlerautos kurzzuschließen.
»Er will uns anheuern, um eine bekannte Bande zu unterwandern, die von Europa aus agiert. Sie vermuten, dass diese
Bande einen großen Raub plant – dass diese vorherigen Diebstähle nur zur Übung für einen weitaus größeren Zahltag gedient haben.«
»Man dringt nicht einfach so in eine Diebesbande ein«, sage ich geradeheraus. »Dafür braucht man Verbindungen.«
»Sagt dir der Name William Mears irgendetwas?«, fragt Kynan.
Ich blinzele überrascht. »Ja. Brite. Ich habe einige Aufträge mit ihm erledigt. Er ist einer der Besten.«
»Nun, wie es scheint, ist er vermutlich der Anführer der Bande. Arbeitet von Paris aus.«
Ich muss einen Moment nachdenken, aber es dauert nur halb so lange, bis mir ein Schauer über den Rücken jagt. »Warte mal kurz … weiß Powers, dass ich für dich arbeite? Wieso glaubt er, dass du hier bei Jameson jemanden hast, der bei dieser Bande einen Fuß in die Tür bekommen könnte?«
Kynan nickt. »Wie es aussieht, haben sie seit deiner Entlassung aus dem Gefängnis ein Auge auf dich gehabt. Sie wussten, dass du hier arbeitest.«
Meine Güte … Versicherungsgesellschaften von wertvollen Gemälden und Juwelen beobachten mich, seit ich aus dem Knast entlassen wurde? Ich hätte niemals gedacht, dass sie so weit gehen würden, um ihr Vermögen auf diese Weise zu schützen.
Ich fühle mich geschmeichelt – zumindest ein bisschen.
Aber dann kommt mir ein weiterer Gedanke. »Wenn die Versicherungsindustrie mich überwacht, warum glaubst du, tun die Bösewichte nicht das Gleiche? Es liegt vollkommen im Rahmen des Möglichen, dass Mears über unsere Zusammenarbeit Bescheid weiß.«
Kynan zuckt mit den Schultern. »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber ich vermute, wenn du zu ihm hingehen und ihn fragen würdest, ob du bei ihm mitmachen darfst, und er ablehnt, dann weiß er vermutlich, dass du für mich arbeitest.«
»Diese Leute bringen Menschen für weniger schlimme Dinge um«, bemerke ich spitz.
»Deswegen überlasse ich es auch dir zu entscheiden, ob du diesen Job annehmen willst oder nicht«, sagt Kynan. »Ich habe Jack gesagt, ich würde dir den Vorschlag unterbreiten, aber es ist deine Entscheidung, weil du es allein und ohne Unterstützung tun und dabei deinen Kopf riskieren würdest. Sie wollen wissen, wer der
Drahtzieher ist und wie die Bande den Raub finanziert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mears sie sonderlich interessiert. Sie wollen den Kerl, der ihn angeheuert hat, und seine Bande, und sie wollen wissen, was auf sie zukommt. Im Endeffekt geht es darum, sie aus dem Verkehr zu ziehen.«
Ach du meine Güte.
Ich habe nichts für die Leute übrig, die sich immer noch damit befassen, teures Zeug zu stehlen, habe aber auch nichts gegen sie. Leben und leben lassen lautet mein Motto.
Aber es könnte ebenfalls ein wichtiger Job für Jameson sein. Ich habe nicht die Fähigkeiten, die Malik und Jimmy mitbringen. Ich werde nicht in ein Land im Mittleren Osten fliegen, um Geiseln zu retten.
Das ist meine Chance, dem Mann nützlich zu sein, der mich direkt aus dem Gefängnis engagiert hat.
»Wann würde ich abreisen?«, frage ich.
»Morgen«, sagt er. »Sie sind begierig darauf, dass du anfängst.«
»Ich brauche alle aktuellen Informationen über Mears«, sage ich. »Was er die letzten paar Jahre getrieben hat und so weiter.«
Er wird mein Türöffner sein, deshalb muss ich wissen, was er gemacht hat. Ich muss dafür sorgen, dass er mich in seiner Bande haben will.
Kynan stößt sich von der Wand ab. »Bis morgen früh werde ich dir die Informationen zukommen lassen. Und Bebe wird dir einen neuen Decknamen beschaffen, unter dem du reisen kannst. Sie arbeitet gerade an den Dokumenten.«
Ich nicke. »Ich werde alle Vorbereitungen treffen, um morgen loszufliegen.«
Lächelnd streckt Kynan mir die Hand hin. »Viel Glück.«
»Danke«, erwidere ich und habe wegen dieses Jobs ein überraschend gutes Gefühl. Ich liebe Paris über alles. Es ist eine meiner Lieblingsstädte auf der Welt. Ich habe dort im Laufe der Jahre ein wenig Zeit verbracht. »Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, dort drinnen gibt es eine Dame, von denen viele deiner Angestellten denken, ich könnte nie und nimmer bei ihr landen. Es ist meine Pflicht, ihnen das Gegenteil zu beweisen.«
Kynan legt den Kopf in den Nacken und lacht laut los, dann macht er eine Handbewegung zur Tür. »Absolut … geh und mach dein Ding.«

Sawyer Bennett
Seit ihrem Debütroman im Jahr 2013 hat Sawyer Bennett zahlreiche Bücher von New Adult bis Erotic Romance veröffentlicht und es wiederholt auf die Bestsellerlisten der New York Times und USA Today geschafft. Sawyer nutzt ihre Erfahrungen als ehemalige Strafverteidigerin in North Carolina, um mitreißende und sexy Geschichten zu schreiben. [...]
Sawyer Bennett
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