Seit seiner Kindheit wurde Nikolai Volkov darauf vorbereitet, eines Tages über das Imperium seines Vaters zu herrschen. Wenn man in einer Bratva-Familie aufwächst, hat man nicht viele Möglichkeiten. Man lebt und stirbt mit dem Namen Volkov.
Nachdem er seinen Halbbruder in den USA gefunden hat, beschließt Nikolai, sich von den familiären Verpflichtungen zurückzuziehen, um das zu finden, was ihm sein ganzes Leben lang gefehlt hat. Er hat jedoch nicht damit gerechnet, dass eine kurvenreiche junge Frau mit bernsteinfarbenen Augen und Brille das fehlende Puzzleteil sein würde. Er schwört, diese schüchterne und verängstigte Frau um jeden Preis zu beschützen.
Als Feinde das Leben von Leah Winters bedrohen, kommen Nikolais Volkov-Wurzeln zum Vorschein.
Für diejenigen, die sich zwischen Nikolai und die Frau, die er liebt, stellen, gibt es nur eine Antwort: Krieg, Blutvergießen, Tod.
Jeden Tag in Angst zu leben, ist keine Art zu leben, aber es ist das einzige Leben, das Leah Winters je gekannt hat. Die Familie sollte ein sicherer Hafen sein, und nicht die Monster, die einen nachts in Albträumen verfolgen.
Bis sie beschließt, ihr Leben dem Kings of Retribution MC anzuvertrauen, wo sie auf Nikolai Volkov trifft.
Gebrochen durch Gewalt, grausame Worte und ein geringes Selbstwertgefühl, hätte Leah nie gedacht, dass ein mächtiger, attraktiver Mann wie Nikolai sich jemals in sie verlieben könnte, bis ...
Seine Worte geben ihr Hoffnung.
Seine Berührung spenden ihr Leben.
Sein Kuss verspricht ihr die Welt.
Crystal Daniels und Sandy Alvarez sind ein Schwestern-Duo und die USA Today-Bestsellerautorinnen der beliebten "Kings of Retribution MC"-Serie.
Seit 2017 hat das Duo zahlreiche Romane veröffentlicht. Ihre gemeinsame Leidenschaft für Bücher und das Geschichtenerzählen führte sie auf eine aufregende Reise,...
Crystal Daniels und Sandy Alvarez sind ein Schwestern-Duo und die USA Today-Bestsellerautorinnen der beliebten "Kings of Retribution MC"-Serie.
Seit 2017 hat das Duo zahlreiche Romane veröffentlicht. Ihre gemeinsame Leidenschaft für Bücher und das Geschichtenerzählen führte sie auf eine aufregende Reise,...
Nikolai
Ich biege mit meinem Truck von der Hauptstraße auf den Schotterweg ab, der mich zu meinem Zielort führt. Sobald ich die Hügelkuppe erklommen habe, kommt das Clubhaus in Sicht, und noch nie hat sich die Heimkehr so gut angefühlt. Die Kings haben mich aufgenommen, als wäre ich einer von ihnen. Sie haben mir sogar ein eigenes Zimmer im Clubhaus gegeben, in dem ich schlafen kann, wann immer ich will. Als ich mich umschaue, sehe ich, dass alle Männer anwesend sind, lediglich Reids Motorrad fehlt. Ich parke meinen Wagen an der Seite des Gebäudes, steige aus und gehe hinein. Warme Luft...
...und der Geruch von Tabak strömen mir ins Gesicht, als ich die Eingangstür öffne. Drinnen sehe ich die Jungs um einen großen runden Tisch in der Mitte des schwach beleuchteten Raums sitzen.
„Nikolai. Beweg deinen Arsch hierher“, schallt Jakes dröhnende Stimme durch den Raum. Ein leerer Stuhl wartet auf mich, als ich an den Tisch trete. „Schön, dass du wieder in der Stadt bist.“ Er schiebt ein Glas von der Mitte des Tisches zu mir. Eine Flasche meines Lieblingswodkas steht dort, außerdem noch etwas Bourbon. Ich strecke die Hand aus, kippe die Flasche an und gieße mir einen Schluck in mein Glas.
Zwischen Jakes Fingern balanciert ein kleiner Zigarettenstummel, während er sich in seinem Stuhl zurücklehnt. „Wie war es zu Hause?“, er hebt die Hand und nimmt einen Zug von seiner Kippe.
„Ungeklärt.“ Ich halte inne und nehme einen Schluck von meinem Getränk, bevor ich meine Aussage vervollständige. „Aber nichts, um das wir uns nicht kümmern können.“
Jake gluckst. „Oh, das bezweifle ich nicht.“
Ich sehe meinen Bruder an, der mir gegenübersitzt, dessen Aussehen dem meinen gleicht, bis auf unsere Haarfarbe. Logan sagt: „Schön, dass du wieder zu Hause bist.“ Er hebt sein Glas in die Luft.
„Es ist gut, wieder daheim zu sein.“ Und ich meine es ernst, wenn ich diese Worte sage. Polson ist Welten entfernt von dem Ort, an dem ich aufgewachsen bin und den ich so lange mein Zuhause genannt habe, aber Polson fühlt sich für mich wie der Ort an, für den ich immer bestimmt war. Ich möchte, dass meine Wurzeln in diesen Bergen festwachsen. Ich atme tief durch die Nase ein und stoße einen langen Atemzug aus. „Abgesehen davon, dass wir einen guten Drink zusammen genießen, worum geht es bei unserem Treffen sonst noch?“, frage ich, während ich mich am Tisch umschaue.
„Gabriels Frau hat eine Freundin, die auf der Suche nach Arbeit ist. Das Mädchen muss eine Weile untertauchen“, informiert mich Logan. Ich beobachte, wie Gabriel sich ein wenig anspannt, und frage mich, ob das etwas mit dem zu tun hat, was Alba gerade durchgemacht hat.
„Hat das etwas mit dem Angreifer deiner Frau zu tun?“, mein Blick richtet sich auf Gabriel.
„Nein. Nie wieder wird ein Mann ihr etwas antun.“ Gabriels Tonfall ist leise und vielsagend.
„Albas Freunde Leah und Sam sind auf der Suche nach Arbeit. Wir dachten, sie könnten bei Kings Construction anfangen. Das heißt, wenn du damit einverstanden bist. Leah ist diejenige, die in Schwierigkeiten steckt, aber sowohl Sam als auch Leah brauchen einen Neuanfang“, fügt Jake hinzu.
Eine Frau?
„Leah versteckt sich vor ihrer Familie, vor ihrem Vater, um genau zu sein. Wir kennen nicht alle Details, aber genug, um zu wissen, dass er sie vor ein paar Wochen verprügelt hat, und das ist schon öfter vorgekommen. Sie hat eine Todesangst vor ihm.“ Mehr braucht Jake nicht zu sagen.
„Habt ihr nachgeforscht, um mehr über ihren Vater herauszufinden?“
„Wir prüfen gerade, wer er ist“, sagt Jake.
„Wenn sie unter eurem Schutz steht, dann auch unter meinem.“ Ich wende mich an Gabriel, da er sie wahrscheinlich wesentlich schneller benachrichtigen kann als alle anderen. „Schick sie gleich morgen früh zu mir und ich kümmere mich um alles.“ Gabriel nickt zur Antwort, dann zieht er sein Handy aus der Innenseite seiner Kutte und tippt mit den Fingern auf den Bildschirm. Meine Gedanken kreisen um die Probleme, mit denen mein Vater zu kämpfen hat, und um die Tatsache, dass ich hier bin und nicht dort, um ihm bei unseren zukünftigen Lieferungen zu helfen.
„Wie geht’s dem Alten?“, fragt Logan.
„Es geht ihm gut.“
„Du hast erwähnt, dass die Dinge in Übersee noch ungeklärt sind. Kann der Club bei irgendetwas helfen?“ Logan gießt sich einen kleinen Jameson in sein Glas. Die anderen Männer beäugen mich, gespannt darauf, mehr zu erfahren.
Ich atme erschöpft aus, als der Jetlag einsetzt. „Leider kann man von hier aus nichts tun. Eine Waffenlieferung wurde von ihrem Ausgangspunkt gestohlen und einer unserer Männer ist unglücklicherweise gestorben.“ Abrams kalte, tote Augen, gefolgt von der Erinnerung an das tränenüberströmte Gesicht seiner Frau, nachdem wir ihrer Familie die letzte Ehre erwiesen haben, kommen mir in den Sinn, und meine Hand verkrampft sich um das Glas in meiner Hand.
„Verdammt, Bruder. Tut mir leid, das zu hören. Irgendwelche Hinweise darauf, wer dahintersteckt?“, fragt Logan, bevor er ein Streichholz über die raue Oberfläche des Tisches zieht und sich eine Zigarette anzündet.
„Wir vermuten, dass Miran Novikoff hinter den Diebstählen steckt. Es hat ähnliche Vorfälle mit anderen Gruppierungen in anderen Gebieten gegeben“, erkläre ich ihnen.
„Novikoff“, wiederholt Jake. „Der Name kommt mir bekannt vor.“
„Es gibt sie schon seit einiger Zeit. Novikoff war ein guter Freund meines Großvaters und sie waren gemeinsam im Geschäft. Novikoff hat früher hier in Montana Geschäfte gemacht und ist immer noch in Kanada tätig. Früher hat er meinen Großvater auf seinen Reisen hierher begleitet. Deshalb ist dir sein Name wahrscheinlich ein Begriff. Als mein Großvater starb, brach mein Vater alle Verbindungen zu Novikoff ab. Man kann sagen, dass es böses Blut zwischen den beiden Familien gibt. Bis jetzt spielte er noch keine Rolle. Im letzten Jahr haben seine Organisationen jedoch zahlenmäßig zugenommen. Kleinere Gruppen tauchen überall in Russland auf. Sie rekrutieren massenhaft.“
„Was für einen Scheiß machen die denn?“, mischt sich Quinn ein, der die ganze Zeit über geschwiegen hat.
„Alles, was ihnen Geld einbringt. Drogen, Sex, Menschenhandel“, erzähle ich Quinn, und sein Gesicht verhärtet sich.
„Ich verachte Leute, die Menschen entführen und sie wie eine Ware verhökern.“ Quinn stellt sein Bier ab. „Wir alle hier sind selbst Kriminelle und haben in unserem Leben Dinge getan, über die man besser nicht spricht, aber Menschenraub ist für mich das Schlimmste, was man machen kann. Frauen und Kinder zu verkaufen.“ Quinn schüttelt den Kopf. Solange ich ihn kenne, ist dies das erste Mal, dass ich ihn wirklich leidenschaftlich über ein Thema reden höre. „Solche Wichser sind der Abschaum unter den Kriminellen, und ich würde die Welt gerne von ihnen befreien, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte.“ Alle Männer an diesem Tisch, mich eingeschlossen, nicken zustimmend.
Meine Augen fühlen sich schwer an und mein Kopf beginnt zu pochen. Ich lasse den Rest meines Getränks unberührt, stoße mich vom Tisch ab und stehe auf. „Diese lange Nacht hat mich ziemlich geschafft. Ich glaube, ich schlafe heute hier.“ Ich unterdrücke ein Gähnen.
„Wir anderen sind auch bereit, Feierabend zu machen. Wir melden uns morgen wieder bei euch“, kündigt Jake an. „Wenn jemand etwas braucht, wisst ihr, wo ihr mich finden könnt. Ich bin zu erschöpft, um heute Abend nach Hause zu fahren.“
Am nächsten Morgen wache ich noch vor den anderen im Clubhaus auf, ziehe mich an und mache mich auf den Weg zur Geschäftsstelle, einem kleinen einstöckigen Gebäude auf dem Grundstück, in dem wir alle unsere Materialien und Maschinen für die von uns durchgeführten Arbeiten unterbringen. Nach Eingabe eines Sicherheitscodes öffnet sich das Tor, und ich fahre meinen Wagen auf meinen üblichen Platz.
Drinnen schalte ich das Licht ein. Das Wichtigste zuerst – ich brauche Kaffee. Ich gehe in den kleinen Pausenraum, stelle die Kaffeemaschine an und warte darauf, dass sie meine Tasse füllt. So beginnen die meisten meiner Arbeitstage. In etwa zwei Stunden werden meine Männer ankommen. Jake hat sich um Kings Construction und den Laden gekümmert, während ich verreist war. Außerdem erholt sich Reid gerade von seiner Tortur und ist nicht in der Lage, sich um die E-Mails und potenziellen Angebote der Firma zu kümmern, die in den letzten Wochen eingegangen sind. Mit meinem Kaffee in der Hand gehe ich zu meinem Arbeitsplatz und mache mich ans Werk.
Die nächsten Stunden vergehen wie im Flug, während ich mich in E-Mails, Rechnungen, Kontoauszügen und Gehaltsabrechnungen vergrabe. Ich höre das unverwechselbare Geräusch von Garys altem Pick-up, der draußen vor der Tür vorfährt, und muss schmunzeln, als das verdammte Ding einen lauten Knall von sich gibt, bevor er den Motor abstellt. Ein paar Sekunden später klopft er mit den Fingerknöcheln gegen meine offene Tür und ich hebe meinen Kopf.
„Hey, Boss. Seit wann bist du wieder in der Stadt?“, fragt er und stopft sich die Reste seines Frühstückssandwichs in den Mund. Gary ist einer unserer Vorarbeiter und ein verdammt fähiger Mann.
„Seit gestern Abend.“ Ich lehne mich in meinem Stuhl zurück und strecke meinen Rücken.
„Scheiße. Und du bist hier, bevor alle anderen Kerle ihr Maurerdekolleté aus dem Bett hieven?“ Er schüttelt den Kopf und ich kichere über seine bildliche Ausdrucksweise.
„Keine Ruhe für die Gottlosen, mein Freund“, sage ich ihm.
„Ich hoffe, du hast dir wenigstens etwas Freizeit gegönnt, während du weg warst“, fügt er hinzu. Das ist alles, was Gary an Fürsorge zu bieten hat. So ist er zu den meisten der Männer, die hier arbeiten. Das ist eine weitere verlässliche Eigenschaft von ihm: Er ist eher von der rauen Sorte. Im Gegenzug haben die Männer großen Respekt vor ihm und ich auch. Gary wendet den Kopf, als er ein weiteres Fahrzeug auf den Parkplatz fahren hört, das uns ankündigt, dass die anderen Jungs eintreffen. „Nun, ich lasse dich dann mal in Ruhe. Ich werde mich auf den Weg machen und dieses Sicherheitsmeeting über die Bühne kriegen und die Männer an ihren Einsatzort bringen.“
Bevor er geht, greife ich nach dem Stapel Schecks, der in der Ecke meines Schreibtischs liegt. „Gib die für mich aus.“
Gary schnappt sie sich aus meiner ausgestreckten Hand. „Wird gemacht. Es ist eine Schande, dass Miss Martinez uns verlassen hat. Ich werde ihren Kaffee und die Kokosnusskekse vermissen, die sie ab und zu mitgebracht hat.“
„Was stimmt denn nicht mit meinem Kaffee?“ Ich ziehe eine Augenbraue hoch. Gary lässt den Kopf hängen und seine Schultern beben vor unterdrücktem Lachen. Bevor er antworten kann, höre ich, wie jemand durch die Vordertür hereinkommt. Gary steckt seinen Kopf in den Flur.
„Hallo, junger Mann, wie kann ich dir helfen?“, fragt Gary, als er meinen Arbeitsplatz verlässt, und gleichzeitig vibriert mein Handy auf meinem Schreibtisch. Ich drehe es um, wische über den Bildschirm und lese eine SMS von Gabriel.
Gabriel: Sam und Leah sollten bald da sein.
Ich lege mein Handy weg. Als ich aufschaue, sehe ich Gary wieder in meiner Tür stehen. Er deutet mit dem Daumen über seine Schulter.
„Ein Typ namens Sam ist hier draußen, mit einer jungen Frau.“
Das muss Leah sein. Sie sind früh dran. Das gefällt mir. Es zeigt, dass sie eifrig sind. „Schick sie rein.“
Gary nickt. „Ich melde mich später bei dir, Boss“, sagt er und verschwindet. Sekunden später erscheint Sam an meiner Tür. „Mr. Volkov.“
„Sam?“ Ich stehe auf.
„Ja, Sir.“ Er reicht mir die Hand und schüttelt meine kurz.
„Mir wurde gesagt, Sie würden gemeinsam mit jemandem eintreffen.“ Bei meinen Worten schaut Sam nach links und streckt seine Hand aus. Ich beobachte, wie eine junge Frau erscheint und an seine Seite tritt.
„Ja, Sir. Das ist Leah.“ Sam stellt seine Freundin vor, und meine Augen bleiben eine Sekunde lang auf ihrem Gesicht haften, bevor ich den Rest ihrer Erscheinung mustere. Ihre weite Kleidung verdeckt nicht die vollen Kurven, die sich darunter verbergen.
„Ich nehme an, dass Leah für sich selbst sprechen kann.“ Ich räuspere mich und warte, bis sie langsam ihren Blick zu mir hebt. Bernsteinfarbene Augen, umrahmt von dunklen Wimpern und einer Brille, schauen nervös in meine, und es fühlt sich an, als würde jemand den Sauerstoff aus dem Raum saugen.
Was zum Teufel?
Ich verscheuche, was auch immer da über mich kommt. „Setzt euch“, winke ich mit der Hand zu den beiden Stühlen vor meinem Schreibtisch, während ich Platz nehme. „Ich habe gehört, ihr sucht nach Arbeit?“ Ich sehe Leah an, die sich auf ihrem Stuhl niederlässt. „Ja. Benötigen Sie Referenzen oder Arbeitszeugnisse?“, fragt Leah nervös. Ich schaue zwischen ihr und Sam hin und her, dessen Hand sie nicht losgelassen hat, was mich etwas irritiert.
„Die Kings haben sich für dich verbürgt.“ Ich konzentriere mich wieder auf Leah. Ihre unruhigen Beine zeigen, wie unwohl und nervös sie sich fühlt, und ihr starrer Ausdruck spiegelt die Angst wider, die sie empfindet. Ich denke an das Gespräch zurück, das ich gestern mit den Jungs im Clubhaus geführt habe, weshalb sie unter ihrem Schutz steht. Mein Blick verweilt auf den verblassenden blauen Flecken, die ihr Gesicht zieren. Wut kocht in meinem Bauch auf. Ich betrachte sie noch etwas länger, nur für eine Sekunde, und mustere ihr herzförmiges Gesicht und ihr langes, widerspenstiges, lockiges Haar. Leah beißt sich auf die Lippe, hebt ihre Hand und spielt mit ihrer Brille. Mein Mund zuckt, als sie ihr Gesicht auf ihren Schoß richtet und ihre Wangen rot werden. „Leah“, sage ich sanft zu ihr und sie sieht mir wieder in die Augen. Und verdammt, wenn mich das nicht anmacht. „Hast du schon mal in einem Büro gearbeitet?“
Leahs Lippen spitzen sich und sie holt tief Luft, bevor sie spricht, und ich freue mich auf den Klang ihrer Stimme. „Nein, aber ich lerne schnell und kenne mich mit Computern aus.“ Ihr Ton ist sanft und lieblich.
„Ich habe kein Problem damit, es dir beizubringen“, versichere ich ihr und ein kleines Lächeln ziert ihr Gesicht.
Verdammt. Sie. Ist. Wunderschön.
Ich sehe Sam an. „Wie schnell kannst du anfangen?“
„Heute“, sagt er eifrig.
„Gut.“ Ich drehe mich auf meinem Stuhl um, öffne eine kleine Schrankschublade und blättere durch die Papiere, bis ich auf ein Bewerbungsformular stoße. Ich drehe mich wieder um, greife über den Schreibtisch und reiche es ihm. „Füllt das aus und gebt Gary Bescheid. Er ist der ältere Mann, den du vorhin getroffen hast. Er wird dich dem Team zuteilen, in dem er dich braucht.“ Nach einer kurzen Erörterung der Bezahlung steht Sam auf und ich ebenfalls.
„Ich weiß die Möglichkeit zu schätzen.“ Und wir schütteln uns wieder die Hände. Dann schaut er zu Leah, die immer noch sitzt. „Ist es für dich in Ordnung, dein Vorstellungsgespräch allein weiterzuführen?“
Bevor Leah antworten kann, entgegne ich für sie: „Bei mir ist sie sicher.“
Nach einem Moment des Zögerns nickt Leah ihrem Freund zu. „Ich komme schon klar, Sam“, versichert sie ihm mit einem Lächeln, und ich wünschte, es wäre für mich bestimmt. Ich frage mich, ob die beiden mehr als nur Freunde sind, und merke, dass mir die Vorstellung nicht gefällt.
„Am Ende des Tages warte ich auf dich, um dich nach Hause zu fahren“, versichert er ihr und verlässt dann meinen Arbeitsplatz.
Schweigen erfüllt den Raum und ich merke, dass Sams Anwesenheit ihr Halt gegeben hat, denn jetzt, wo er weg ist, wirkt sie noch angespannter als vorher. „Möchtest du etwas Kaffee oder vielleicht Wasser?“, frage ich.
„Ähm, Wasser, danke.“ Ich stehe auf, verlasse meinen Schreibtisch, gehe durch den Flur zum Pausenraum, hole mir eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und kehre in mein Büro zurück. Die Tür ziehe ich hinter mir zu.
Leahs Körperhaltung wird steif und sie sieht verängstigt aus. Das kann ich ihr nicht verdenken. Welche Frau würde einem Mann vertrauen, nachdem sie von einem anderen geschlagen wurde?
„Ich verspreche, schnell zu lernen und nicht weiter zu stören“, platzt sie plötzlich heraus.
„Du hattest den Job schon, bevor du hier reingekommen bist, Leah.“
„Hatte ich?“, fragt sie und legt den Kopf schief, sodass ihre offenen Locken über ihr Gesicht fallen.
„Jake hat mir erzählt, dass du dich vor deinem Vater versteckst. Stimmt das?“ Anstatt mich auf meinen Stuhl zu setzen, lasse ich mich auf der Kante meines Schreibtischs nieder, direkt vor Leah.
Sie wendet den Blick ab und starrt aus meinem Bürofenster. „Ja.“
Ich weiß nicht, was über mich kommt. Ich strecke die Hand aus und streiche mit meinen Fingern an ihrem Kinn entlang, um sie dazu zu bewegen, mich anzuschauen. Ich hatte erwartet, dass sie bei meiner Berührung zusammenzucken würde, aber das geschah nicht. Die Traurigkeit in ihren Augen saugt mich förmlich ein und ich habe das Gefühl, in ihr zu ertrinken. „Vertraust du Jake und seinem Club?“ Ihre Unterlippe zittert, aber sie nickt. „Gut. Das solltest du. Es sind gute Männer und sie möchten, dass du dasselbe mit mir tust. Glaubst du, das kannst du?“
Leah blinzelt. „Dir vertrauen?“
„Ja.“
„Mein Vater ist Polizist“, gibt sie mir eine Information, die mir noch nicht bekannt war. „Er ist einfallsreich und wird wahrscheinlich nicht aufgeben, bis er mich gefunden hat.“
Mein Blick wird ernst und kalt. „Ich gehe davon aus, dass du weißt, dass die Männer, die dich beschützen, alles tun werden, um dich in Sicherheit zu bringen.“
Ich muss mir ein Grinsen verkneifen, als Leah mit den Augen rollt und mir eine andere Seite von sich zeigt. „Ich lebe nicht hinterm Mond. Ich habe schon einiges mitbekommen.“ Sie verschränkt die Arme unter ihren großen Brüsten, was sie noch voller erscheinen lässt.
Ich möchte, dass sie den nächsten Teil versteht, also sorge ich dafür, dass ich ihre volle Aufmerksamkeit habe. „Dann weißt du auch, dass dein Vater mir niemals über den Weg laufen sollte.“ Ich halte einen Moment inne und lasse meine Worte sacken. „Du wirst hier für mich arbeiten. Ich bezahle dich jede Woche in bar. Solange du auf der Gehaltsliste stehst, wirst du nicht auf seinem Radar auftauchen. Wenn du etwas brauchst, sag es mir. Ich werde dich beschützen.“ Auf diese Weise verspreche ich, alles zu tun, was nötig ist, um Leah aus der Gefahrenzone zu bringen – weg von ihrem Vater.
Leah
„Kommst du heute Abend mit Sam ins Clubhaus?“, fragt Alba am Telefon.
„Ich habe dir gestern doch versprochen, dass ich da sein werde.“
„Ich weiß, aber du hast die letzten beiden Male, als wir Pläne gemacht haben, abgesagt.“
Ich seufze. Alba hat recht. Es ist schon ein paar Wochen her, dass sie ihren und Gabriels Sohn Gabe zur Welt gebracht hat. Alba musste sich nicht nur davon erholen, sondern auch die Tortur mit ihrem Stalker überwinden, der in ihr Haus eingebrochen ist, sie geschlagen und Gabriels Schwester Leyna fast umgebracht hat. Zum Glück sind Alba und Leyna auf dem Weg der Besserung.
„Ich verspreche, dass ich dieses Mal komme. Ich muss jetzt auflegen, bevor ich Ärger bekomme, weil ich auf der Arbeit private Anrufe entgegennehme.“
„Gut“, freut sich Alba. „Du sollst nur wissen, wenn ich deinen Arsch hier später nicht wie versprochen finde, werde ich dich jagen und aus der Wohnung zerren.“
„Okay, okay. Ich lege jetzt auf.“ Albas Kichern ist das Letzte, was ich höre, bevor ich die Verbindung beende. Ich vermute, dass sie mich deshalb auf der Arbeit angerufen hat. Hier konnte ich ihr nicht ausweichen, wie ich es bei Sam getan habe. Und ich habe mich tatsächlich davor gedrückt, sie zu besuchen. Ich habe sie gleich nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus gesehen, aber das war alles. Jetzt will sie, dass ich heute zum Abendessen ins Clubhaus komme. Allein der Gedanke daran macht mich unruhig. Ich kann nicht gut mit Menschen umgehen, vor allem nicht mit großen Personengruppen. Und Alba sagte, dass alle da sein würden. Bei diesem Gedanken fällt mir ein bestimmter Mensch ein, und ich frage mich, ob er auch dabei sein wird. Nikolai. Ich halte es in der Nähe meines neuen Chefs inzwischen kaum aus, noch weniger, als ich es ohnehin immer tue. Gott, dieser Mann ist Furcht einflößend und intensiv. Nicht, dass er irgendetwas tut, weshalb ich Angst vor ihm haben sollte. Es ist eher dieser Blick, den er hat. Ich kann es nicht erklären. Es ist, als würde sich hinter seinen Augen ein Sturm zusammenbrauen. Diese Augen haften an mir und verlangen meine Aufmerksamkeit, warnen mich aber gleichzeitig, mich fernzuhalten. Im Laufe der Jahre habe ich das Handwerk perfektioniert, unsichtbar zu werden, unter dem Radar zu bleiben. Nicht, dass Jungs jemals besonders auf mich geachtet hätten. Wenn man das unbeholfene, pummelige Mädchen ist, wird man von den Kerlen nicht wahrgenommen. Aber als ich neulich Nikolai traf, gab mir die Intensität in seinen Augen das Gefühl, dass er nicht die schüchterne dicke Maus vor sich sah. Für den Bruchteil einer Sekunde blitzte etwas über sein Gesicht und es war, als gefiele ihm, was er vor sich hatte. Ein Blick, der genauso schnell wieder erlosch, wie er aufgetaucht war. Es war sowieso eine lächerliche Vorstellung, dass ein Mann, der so gut aussieht, an jemandem wie mir interessiert sein könnte. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass ich mich nicht dazu durchringen kann, ihm direkt ins Gesicht zu schauen, wenn er mit mir spricht. Ich ertappe mich dabei, wie ich auf seine Schulter oder seine Brust blicke. Manchmal tue ich so, als würde ich an einem imaginären Fussel auf meinem Hemd zupfen. Nikolai Volkov ist umwerfend. Er ist einen Meter neunzig groß, hat schmutzigblondes Haar, das an den Seiten kurz und oben lang rasiert ist und perfekt zu seinem blonden Bart passt. Ganz zu schweigen von seinen außergewöhnlichen Augen: ein grünes und ein blaues.
Das Klingeln des Telefons reißt mich aus meiner Benommenheit. Ich nehme den Hörer ab und sage: „Kings Construction, kann ich Ihnen helfen?“
„Hey, Leah.“
„Hi, Sam. Möchtest du mit Nikolai sprechen?“
„Nee. Ich habe angerufen, um zu fragen, ob du etwas essen möchtest. Ich bin auf dem Weg zum Holzlager, aber ich kann auf dem Weg durch die Stadt vorbeikommen und etwas für dich abgeben.“
„Nein, danke. Ich habe mein Essen dabei.“
„Bist du sicher? Du musst dir nicht jeden Tag dein Mittagessen einpacken. Es macht mir nichts aus, dir einen Burger oder so zu bringen.“
„Ja, danke, Sam, aber es geht schon.“
„Alles klar, Süße. Wir sehen uns später.“
„Tschüss, Sam.“
Nachdem ich den Hörer aufgelegt hatte, notierte ich mir die Zeit. Ich habe jeden Tag um 12 Uhr eine Stunde Mittagspause. Ich greife unter dem Schreibtisch nach meiner Tasche und ziehe den Plastikbehälter heraus, den ich heute Morgen dort verstaut habe. Ich klappe den Deckel auf, nehme mir einen der Karottensticks und beiße hinein. Mit geschlossenen Augen versuche ich mir vorzustellen, dass es ein saftiger Hamburger ist. Ich seufze und nehme noch einen Bissen. Leider klappt es nicht. Der bittersüße Geschmack der Karotte liegt mir auf der Zunge und macht mir nur allzu deutlich, dass mein Versuch, abzunehmen, eine Tortur werden wird. Vor ein paar Tagen habe ich beschlossen, dass es an der Zeit ist, eine Diät zu machen. Ich versuche mir immer wieder einzureden, dass es nicht daran liegt, wie mein neuer Chef mich ansieht, oder daran, dass ich immer wieder die Stimme meines Vaters in meinem Kopf höre, die mir sagt, dass kein Mann mich je wollen wird.
„Kein Mann will eine fette Frau, Leah.“ Mein Vater hat diese Saat schon früh gestreut, und sie hat Wurzeln geschlagen. Und wenn so etwas einmal eingepflanzt ist, ist es schwer, es wieder auszureißen. Es hilft auch nicht, wenn diese Wurzeln verwässert werden. Das lässt sie weiter wachsen.
Ich drücke meine Augen zu und versuche, die Stimme des Monsters zu unterdrücken, das mich ständig daran erinnert, dass ich nicht gut genug bin.
„Was machst du da?“ Eine vertraute heisere Baritonstimme reißt mich aus meinen Grübeleien. Als ich meine Augen öffne, steht Nikolai vor meinem Schreibtisch. Er sieht mir direkt ins Gesicht. Wie immer, wenn ich unbeholfen bin, bleibe ich stumm. Als ich seine Frage nicht beantworte, stellt er sie erneut, dieses Mal langsamer. „Was machst du da?“
Ich mache mir plötzlich Sorgen, dass ich unwissentlich etwas falsch gemacht habe. Wie lange war ich weggetreten? Ist meine Stunde schon um? Ich werfe einen Blick auf meine Uhr und stelle fest, dass es erst fünfzehn Minuten nach zwölf ist. Dann schaue ich wieder nach oben zu dem Mann, der vor mir steht. Nun ja, ich schaue auf seine vom T-Shirt bedeckte Brust, weil ich, wie jedes Mal, wenn er mit mir spricht, nicht in sein umwerfend schönes Gesicht blicken kann. Gott, ich bin so dämlich. Er muss denken, dass ich eine Vollidiotin bin.
„Ich esse zu Mittag.“
Als Nikolai nicht antwortet, werfe ich einen kurzen Blick nach oben. Sprunghaft schaut er von meinem Gesicht zu der Schüssel mit Karottensticks und Apfelscheiben, die vor mir steht. Als ich sehe, wie sein Kiefer zuckt, schaue ich weg.
„Komm, wir gehen.“
Auf seinen abrupten Befehl hin reiße ich den Kopf hoch und lasse meinen Blick auf seiner Stirn ruhen. „Was?“
„Los, Leah.“ Nikolai macht auf dem Absatz kehrt und geht zur Tür hinaus. Verwirrt, aber nicht gewillt, meinem Chef zu trotzen, stehe ich auf, greife nach meiner Handtasche, werfe meinen Mantel über und gehe hinaus. Nikolai steht mit offener Tür auf der Beifahrerseite seines Wagens und wartet darauf, dass ich einsteige. „Solltest du nicht abschließen?“ Ich gestikuliere in Richtung des Eingangs von Kings Construction.
„Niemand hier ist so dumm, sich an dem Laden zu vergreifen. Lass uns fahren.“
Ich husche zu seinem Wagen und tue, was er sagt. Sobald ich eingestiegen bin, schließt er die Tür. Mein Puls rast, als ich beobachte, wie er um die Motorhaube herum auf die Fahrerseite geht und sich hinter das Lenkrad setzt. Nikolai sagt kein Wort, als er rückwärts aus der Parklücke fährt. Keine zehn Minuten später halten wir vor Polsons örtlichem Diner. Nikolai gibt ein weiteres Kommando: „Bleib hier.“
„Was bin ich, ein Hund?“, frage ich in das leere Auto hinein, als er es gerade umrundet.
Nikolai öffnet die Beifahrertür für mich. Er wartet ohne ein Wort, bis ich aussteige. Als ich es tue, erschaudere ich beim Gefühl seiner Handfläche auf meinem Rücken, während er mich in das Diner führt. Ich bewege mich vorsichtig und spüre, wie Nikolais Berührung auf meiner Haut brennt.
Falls er meine Reaktion bemerkt hat, verliert er kein Wort darüber. Wenige Sekunden nachdem wir eingetreten sind, wird uns ein Tisch zugewiesen, und eine Kellnerin kommt zu uns herüber, um uns zu begrüßen, während sie unsere Speisekarten auf den Tisch legt.
„Darf ich Ihnen etwas zu trinken bringen?“
Ich blicke zu ihr auf. „Ich nehme ein Wasser, bitte.“
„Cola“, grunzt Nikolai.
Die Kellnerin entfernt sich und ich nehme mir die Zeit, die Speisekarte zu studieren. Es gibt nicht viel, was meiner Diät entspricht, also werde ich wohl einen gemischten Salat bestellen, obwohl mir der Gedanke an ein Käsesteak-Sandwich oder einen saftigen Burger mit Pommes das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.
„Haben Sie sich entschieden?“ Ich richte meinen Blick von der Speisekarte auf die Bedienung und wende mich erneut an sie. „Ich nehme den Cobb-Salat mit Dressing.“
„Nein, den nimmt sie nicht“, mischt sich Nikolai ein und ich drehe meinen Kopf in seine Richtung.
„Sie nimmt den Bacon-Swiss-Burger mit Pommes. Ich nehme das Gleiche, aber mit Zwiebelringen. Bringen Sie ihr auch eine Cola.“ Er reicht der Kellnerin die Speisekarten und sie lächelt.
„Klar doch. Ich bringe Ihre Bestellung gleich und bin sofort mit der Cola zurück.“ Die Kellnerin wendet sich ab und ich ergreife das Wort.
„Ich wollte einen Salat.“
„Pech gehabt. Du bekommst stattdessen einen Burger.“
„Ich … das ist nicht das, was ich wollte“, sage ich und sehe ihm nicht in die Augen.
„Wenn du mit mir isst, dann etwas Richtiges. Und nichts von dem Scheiß, den du am Arbeitsplatz gegessen hast.“
Ich ärgere mich über seinen schroffen Ton, beschließe jedoch, nicht zu widersprechen. Glücklicherweise kommt die Kellnerin mit unserem Essen zurück, und Nikolai sagt nichts mehr. Mein Magen knurrt, als mein Teller vor mir abgestellt wird. Ich sitze da und starre auf mein Essen, während Nikolai den Burger auf seinem Teller in die Hand nimmt und hineinbeißt. Die gesamte Zeit, während er isst, spüre ich seine Augen auf mir. Seine Aufmerksamkeit ist mir unangenehm und ich fange an, mich in meinem Stuhl zu winden.
„Willst du nicht essen?“
Ich nehme das Glas mit der Cola, das neben meinem Teller steht, und trinke einen Schluck. „Ich bin nicht hungrig“, murmle ich. In diesem Moment beschließt mein Magen, ein weiteres lautes Grummeln von sich zu geben.
„Leah.“ Als Nikolai nun meinen Namen ausspricht, tut er das in einem sanfteren Ton, und ich kann nicht anders, als ihn anzusehen. Nicht auf seine Stirn oder seine Brust, sondern in seine Augen. Wir sehen uns an, keiner von uns sagt etwas. An der Art und Weise, wie sich sein unerschütterlicher Blick in meinen bohrt, weiß ich, dass er erkennt, was ich zu verbergen versuche.
„Iss dein Essen.“ Er deutet mit dem Kinn in Richtung meines Tellers.
Ich beiße mir auf die Unterlippe und schiebe mir die Brille auf die Nase. Nach einem kurzen Moment nicke ich. Dann hebe ich den Burger hoch und nehme einen großen Bissen. Und ich schwöre, es ist der beste Hamburger, den ich je gegessen habe.
Als wir wieder bei Kings Construction ankommen und ich meinen Platz hinter der Rezeption einnehme, hebt Nikolai die Dose mit den Karottensticks hoch, die ich auf meinem Schreibtisch stehen gelassen habe, und wirft sie in den Papierkorb. Er tut dies wortlos und verschwindet den Flur hinunter zu seinem Arbeitsplatz, ohne das kleine Lächeln zu bemerken, das auf meinem Gesicht erscheint.