Hattie Morris ist ein junges Mädchen mit beruflichen Träumen und einer romantischen Fantasie, an der sie seit ihrem sechzehnten Lebensjahr festhält.
"Dirty" Johnny Williams, Mitglied des Notorious Devils MC, ist ein harter Mann mit dunkler Vergangenheit und für seine Vorliebe für wilden und schmutzigen Sex berüchtigt. Trotzdem sehnt er sich insgeheim nach jemand vermeintlich Unerreichbarem, der nur zu ihm alleine gehört.
In einer Nacht vor drei Jahren setzte ein Kuss das Schicksalsrad in Bewegung und veränderte Hatties und Johnnys Leben. Zeit und Distanz - und Hatties wachsamer Bruder - standen seitdem zwischen ihnen, aber eine zufällige erneute Begegnung macht es ihnen unmöglich, einander noch länger zu widerstehen.
So unerfahren sie auch sein mag, eines weiß Hattie ganz genau: Wenn sie bei diesem rauen und ungeschliffenen Mann nicht das Risiko eingeht und ihm ihr Herz öffnet, wird sie nie erfahren, ob Träume wirklich wahr werden können.
Zwei Menschen, die aus grundverschiedenen Welten kommen, aber ihre Seelen erkennen einander in der Dunkelheit. Ist ihre Liebe stark genug, um die Schatten aus Johnnys Vergangenheit zu überwinden und die Träume einer gemeinsamen Zukunft zu verwirklichen?
In der rauen Welt des Notorious Devils MC, wo Loyalität, wilde Leidenschaft und Gefahr Hand in Hand gehen, wird jede Entscheidung zur Herausforderung – und die Clubbrüder riskieren alles, um ihre Ehre und diejenigen, die sie lieben, zu beschützen.
Als Einzelkind musste Hayley Faiman sich mit sich selbst beschäftigen. Im Alter von sechs Jahren begann sie, Geschichten zu schreiben, und hörte nie wirklich damit auf. Die gebürtige Kalifornierin lernte ihren heutigen Ehemann im Alter von sechzehn Jahren kennen und heiratete...
Dirty Johnny
Ich biege um die Ecke auf dem Weg zu meinem Zimmer, wo Serina und irgendein Mädchen von der Party auf mich warten. Der Flur ist dunkel und leer. So sollte es auch sein, denn niemand ist befugt, sich in der Nähe unserer Wohnräume aufzuhalten.
Der einzige Grund, warum ich überhaupt zu diesen großen Partys komme, sind die neuen Mädchen. Frische Pussys bringen Spaß. Abwechslung ist die Würze des Lebens.
„Bitte nicht“, höre ich eine weibliche Stimme wimmern.
Ich nähere mich dem Geräusch und bleibe stehen. Ein Typ hat seine Hand um den Hals eines Mädchens gelegt, und sie sieht...
...aus, als wäre sie bewusstlos.
Seine andere Hand befindet sich unter ihrem Rock und ich höre ihn stöhnen. Es ist keiner meiner Brüder. Tatsächlich habe ich ihn noch nie zuvor gesehen. Solche Party-Schmarotzer sind wirklich nervig. Sie verursachen immer Ärger.
„Hey, Mann, du hast hier hinten nichts zu suchen“, sage ich und tippe ihm auf die Schulter.
„Lass mich sie einfach ficken, dann haue ich ab“, blafft er, während er den Kopf dreht. In seinen Augen steht der pure Wahnsinn.
Ich blicke an ihm vorbei zu dem Mädchen. Sie ist jung und hübsch und ganz anders gekleidet als die anderen Clubmädchen.
Ich spüre es in meinem Bauch, wie er sich zusammenzieht – ich weiß, dass das hier falsch ist. „Geh von dem Mädchen weg“, befehle ich.
„Verpiss dich“, zischt er und wendet sich von mir ab.
Ich nehme meine Waffe aus dem Schulterhalfter und richte sie auf seinen Hinterkopf. Dann beuge ich mich vor und grolle ein weiteres Mal, er solle von hier verschwinden.
„Ich habe bloß ein wenig Spaß mit einer deiner Huren, wo liegt das Problem?“, fragt er und zuckt mit den Schultern. Dann lässt er das Mädchen los und wendet sich zum Gehen. Ich sehe zu, wie sie wie ein Häufchen Elend auf dem Boden zusammenbricht.
„Was zum Teufel ist hier los?“, fragt Fury vom anderen Ende des Flurs aus.
Kentlee hat ihre Arme um seine Taille geschlungen und betrachtet die Szene mit einem Ausdruck des Entsetzens in ihrem Gesicht.
„Dieses Arschloch wollte gerade gehen“, verkünde ich, während meine Waffe immer noch auf den Kopf dieses Wichsers gerichtet ist.
„Prospect“, brüllt Fury. Fast sofort taucht einer unserer neuen Anwärter auf. „Schaff diesen Schmarotzer verdammt noch mal hier raus“, donnert er.
Der Prospect packt den Kerl und zerrt ihn den Flur entlang. Ich behalte sie im Auge, bis sie verschwunden sind, dann stecke ich meine Waffe wieder in den Halfter.
Kentlee rennt an mir vorbei und geht in die Hocke, um das Mädchen auf den Rücken zu drehen. Sie keucht bei ihrem Anblick auf und zieht ihren Rock herunter, bevor sie ihre Finger auf die Pulsader an ihrem Hals drückt.
„Sie lebt.“ Kentlee seufzt erleichtert auf.
Mein Blick wandert über ihr Gesicht, anschließend zu dem Mädchen auf dem Boden, und dann trifft mich die Erkenntnis wie ein Schlag.
Ich kenne sie.
Ich erinnere mich an sie. Ich habe von ihr geträumt. Hattie.
Ich lasse mich neben Kentlee auf die Knie fallen und drehe den Kopf des Mädchens zu mir hin.
„Hat er ihr wehgetan?“, frage ich, ohne Hattie aus den Augen zu lassen. Sie sieht genauso aus wie damals, jung und perfekt.
„Meinst du, ob er sie vergewaltigt hat?“, fragt Kentlee.
„Ja.“ Meine Kehle scheint zu brennen, als ich antworte.
Verdammt.
„Ich glaube nicht. Ich meine, sein Schwanz war nicht draußen, aber ohne sie zu fragen oder nachzusehen, ob Blut zu sehen ist …“, erklärt sie und bricht dann ab.
„Sieh nach“, fordere ich sie auf.
„Wo?“, flüstert Kentlee und schaut über ihre Schulter zu Fury.
„Hier, jetzt“, würge ich hervor, unfähig, meinen Blick von Hatties Gesicht loszureißen.
„Mach schon, Baby Girl, ich sorge dafür, dass es niemand sieht“, sagt Fury.
„Es ist zu dunkel“, entgegnet sie.
Ich hole mein Handy heraus und schalte das Licht für sie ein. Ich will nicht hinsehen. Ich kann nicht. Stattdessen konzentriere ich mich auf Hatties Gesicht. Ihre runden Wangen und ihr verletzter Hals. Verdammt.
„Ich glaube nicht, dass er ihr mehr angetan hat. Ich meine, es ist nichts Nasses zu sehen und es gibt kein Blut“, flüstert Kentlee, während sie mir mein Handy zurückgibt.
„Kennst du sie?“, fragt Fury, während ich noch immer neben Hattie hocke.
„Vor drei Jahren habe ich sie an dieser Tankstelle gefunden. Erinnerst du dich, als ich den Tankwart getötet habe?“, antworte ich und ziehe eine Augenbraue hoch.
„Das ist das Mädchen, das er vergewaltigen wollte?“, hakt er nach.
„Ja“, erwidere ich nickend.
„Was zum Teufel macht sie hier?“, fragt Fury verwundert.
„Keine verdammte Ahnung, aber ich kümmere mich darum. Und um sie.“
„Sag Bescheid, wenn du etwas brauchst“, gibt Fury zurück, während er seinen Arm um Kentlees Taille legt.
Gemeinsam gehen sie davon.
Kentlee dreht sich noch einmal um und sieht mich an, ihre Augenbrauen sind vor Verwirrung und Sorge gerunzelt. Ich bin sicher, dass sie sich genauso große Sorgen um das Mädchen macht wie ich.
Ich bücke mich, hebe Hattie hoch und wiege sie in meinen Armen. Dann nehme ich sie mit in mein Zimmer und sobald ich eintrete, spüre ich, wie sie sich an mich drückt.
„Du bist es“, flüstert sie mit heiserer Stimme und Tränen in den Augen.
Sie erinnert sich an mich. Etwas regt sich in meinem Herzen – ein Gefühl, das ich noch nie zuvor verspürt habe.
Ich unterdrücke es schnell.
„Wen hast du uns mitgebracht?“, schnurrt Serina von ihrem Platz auf dem Boden aus.
Hatties Kopf wirbelt herum und sie schnappt nach Luft. Serina und das andere Mädchen sind völlig nackt und knien auf meinem Boden. Hattie zappelt in meinen Armen, aber ich umschließe sie fester, bevor ich die beiden Mädchen auffordere zu gehen.
„Aber … aber ich brauche dich“, jammert Serina.
„Verpiss dich, du Hure“, rufe ich laut.
Ich rühre mich nicht von der Stelle und halte ihrem Blick stand, während das andere Mädchen an mir vorbeirennt. Serina beeilt sich nicht. Sie zieht ihr billiges Outfit langsam wieder an und schleicht sich dann langsam aus meinem Zimmer. Sobald sie weg ist, drehe ich das Schloss um und lege Hattie dann so sanft wie möglich auf mein Bett.
„Es tut mir leid, dass ich dir schon wieder den Abend verdorben habe“, krächzt sie.
„Du hast überhaupt nichts ruiniert. Wie bist du hier gelandet?“, frage ich.
Als sie besorgt das Gesicht verzieht, wünschte ich, ich könnte einfühlsamer sein, aber ich weiß nicht wie. Alles, was mir einfällt, ist meine Hand an ihre volle Wange zu legen und in ihre feuchten Augen zu blicken, während ich auf eine Antwort warte. Ihre geschwollene Unterlippe zittert und ich fühle mich wie ein Arschloch, während mein Schwanz gegen den Reißverschluss meiner Jeans drückt.
Verdammt, was würde ich dafür geben, zwischen diesen Lippen zu versinken, während sie mir einen bläst.
„Ich wusste von nichts. Meine Freundin hat mich mit hierher geschleift, sie sagte, es sei eine Party“, antwortet sie kaum hörbar.
Die Heiserkeit ihrer Stimme macht meinen Schwanz noch härter, was so verdammt falsch ist, wenn man bedenkt, wieso sie so klingt.
„Bist du okay?“, frage ich und schaue auf sie herab. Ich muss eine rauchen, sonst vögele ich sie gleich jetzt und hier.
„Mir geht es gut. Er hat mich angefasst, aber er ist nicht viel weiter als in meinen Slip gekommen“, versichert sie leise mit roten Wangen.
Als ich sie ansehe, komme ich mir vor wie ein verdammter Perverser. Sie sieht so jung aus und ich bin dreißig Jahre alt. Aber das Abgefuckte daran ist – ich mag es, dass sie so jung aussieht. Mir war es bisher immer scheißegal, wie eine Frau aussieht, in die ich meinen Schwanz versenke, solange sie eben eine Frau ist.
Aber Hattie, sie sieht so unschuldig aus, so verletzlich, so zerbrechlich und so verdammt rein. Ich will sie ruinieren und alle erdenklichen schmutzigen Dinge mit ihr anstellen.
Ich will sie zum Weinen, ja sogar zum Betteln bringen und sie komplett vereinnahmen.
Sie gehört mir.
Ich will sie ganz und gar für mich haben.
Ich stehe auf und gehe zu meiner Kommode, greife mir eine Zigarette aus der Packung und versuche, meine Nerven zu beruhigen – und meinen verdammten, schmerzenden Ständer noch dazu.
„Tut mir leid, dass du dich schon wieder mit mir abgeben musst. Jetzt bin ich neunzehn und mache dir immer noch Ärger“, flüstert sie.
„Deine Freundin hätte dich nicht mitbringen sollen. Du solltest nicht hier sein. Dieser Ort ist nichts für Mädchen wie dich“, erkläre ich, während ich an meiner Zigarette ziehe und spüre, wie das Nikotin mich leicht berauscht.
Ich sollte hier nicht rauchen, nicht in ihrer Gegenwart, aber ich brauche es jetzt, um mich selbst im Griff zu behalten.
„Mädchen wie ich?“, fragt sie und stützt sich auf ihre Ellbogen.
Mein Blick wandert von ihrem Gesicht zu ihren kleinen, festen Brüsten, und verdammt, ich will sie schmecken. Ich will sie mit meinem Sperma bespritzen. Ich will sie darin ertränken. Ich räuspere mich und versuche, wieder etwas Blut in mein Gehirn vordringen zu lassen.
„Gute Mädchen. Mädchen, die hübsche kleine Spitzenkleider mit blauen High Heels zu einer Biker-Party tragen. Mädchen, die ihre Titten nicht zur Schau stellen und nicht hier sind, um sich zur Old Lady hochzuficken. Mädchen wie du eben.“
Hattie
Ich blinzle zu ihm auf, dem namenlosen Mann, der mich jetzt schon zweimal vor sexuellem Missbrauch gerettet hat. Ich habe gerade gehört, wie er erklärt hat, warum ein Mädchen wie ich nicht hier in seinem Clubhaus sein sollte. Er hat recht, aber ich weiß nicht, ob ich ihm die Genugtuung geben werde, das einzugestehen.
„Ich wusste nicht, dass wir hierherfahren. Ich wusste lediglich, dass irgendwo eine Party steigt“, gebe ich zu.
Ich beobachte, wie sich seine Augen verengen, bevor er noch einmal an seiner Zigarette zieht. Normalerweise finde ich Rauchen total widerlich, aber in diesem Moment ist es verdammt sexy. Ich atme etwas schneller, als seine Lippen die Zigarette loslassen und eine Rauchwolke aufsteigt.
„Du hättest gleich wieder umkehren sollen, als du vor diesen Toren angehalten hast“, sagt er.
„Das hätte ich, aber ich bin nicht gefahren“, flüstere ich so leise wie möglich. Meine Stimme ist heiser und mein Hals tut weh. „Es tut mir leid, dass ich dir schon wieder den Abend verdorben habe“, füge ich erneut hinzu.
Meine Wangen werden heiß, als ich an die beiden nackten Frauen denke, die auf ihn gewartet haben. „Die zwei Schlampen sind unwichtig“, sagt er lässig, während er noch einmal an seiner Zigarette zieht.
„Trotzdem tut es mir leid“, gebe ich zurück.
„Mit wem ist deine Freundin da?“, fragt er.
„Wie heißt du?“, antworte ich mit einer Gegenfrage.
Seine Augen blitzen auf, ich kann nicht genau sagen, wieso, dann lächelt er. Ich sehe zu, wie er seine Zigarette ausdrückt und dann wieder zu mir zurück schlendert und sich auf das Bett setzt. Er fixiert mich mit seinem Blick. Seine Augen sind die ganze Zeit auf mich gerichtet, als gäbe es nichts Wichtigeres auf der Welt als mich.
„Johnny“, raunt er schließlich, während er mit seiner Hand mein Gesicht berührt.
Ich atme scharf ein, als er mit seinen Fingern von meiner Schläfe über die Seite meines Gesichts bis zu meinen Lippen wandert.
„Johnny“, sage ich gedämpft gegen seine Finger.
Er riecht nach Nikotin und Bier, Leder und Öl. Die Kombination überfordert meine Sinne und aus irgendeinem Grund atme ich dadurch etwas schwerer.
„Hattie“, stöhnt er.
Meine Brustwarzen versteifen sich sofort aufgrund seiner rauen Stimme, dem süßen Klang und dem leisen Flüstern meines Namens. Ich öffne meinen Mund, um etwas zu sagen, obwohl ich nicht weiß, was. Vielleicht, um ihn zu bitten, mich zu küssen oder mich zu nehmen – ich weiß es nicht. Aber er kommt mir zuvor.
„Du musst gehen“, sagt er.
„Ich glaube nicht, dass ich das will“, gebe ich zu und lege meine Hand um sein Handgelenk.
„Ich bin kein guter Mann“, erwidert er, während sein Blick auf mir ruht.
„Ich glaube nicht, dass mir das etwas ausmacht“, antworte ich, während ich ihn ansehe und mich nach seinen Lippen auf meinen sehne. Es ist drei Jahre her, aber ich habe nicht vergessen, wie sie sich anfühlen.
„Wenn ich dich ficke, ist das eine einmalige Sache. Es wird nicht langsam oder romantisch sein. Es wird verdammt schmutzig zugehen und du wirst dich wahrscheinlich währenddessen und danach erniedrigt fühlen. Ich glaube nicht, dass du damit einverstanden sein würdest. Du bist zu gut dafür – zu unschuldig und zu … süß“, verkündet er.
Seine Worte sollen wohl hart klingen, aber die Art, wie er mich ansieht, wie er mir in die Augen starrt, zeigt, dass er es nicht so meint. Nicht wirklich. Er sagt es, um mir Angst zu machen.
Ich habe keine Zweifel, dass er grob und schmutzig sein wird, aber ich denke, so ist er einfach. Ich glaube nicht, dass er mich danach einfach wegwirft, nicht, wenn er sich nach drei Jahren noch an meinen Namen und unser kurzes Aufeinandertreffen erinnert.
Ich muss einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, so wie er bei mir.
„Ich komme schon klar. Fick mich“, sage ich tapfer, während ich mich aufsetze.
„Nein, du musst nach Hause zurück zu Daddy“, entgegnet er knapp.
Ich blinzle. Ich habe diesem Kerl gerade angeboten, mit mir zu machen, was er will, in dem Wissen, dass er nicht zimperlich sein wird und dass ich anschließend wohl nie wieder etwas von ihm hören werde. Trotzdem lehnt er mich ab und wird auch noch herablassend?
„Ich bin erwachsen. Ich lebe allein, ohne einen Daddy, der sich um mich kümmert“, zische ich und schaue ihm in die Augen.
Braun. Wie die süßeste Schokolade.
„Ich bin nicht das, was du willst, Hattie. Steh auf, ich bringe dich nach Hause“, erwidert er, bevor er sich erhebt.
Ich bleibe stumm. Was gibt es da noch zu sagen? Ich habe ihm meinen Körper angeboten und er hat mich abgewiesen, mehrmals. Ich stehe auf und streiche meinen Rock glatt, bevor ich ihm folge.
Sobald wir sein Zimmer verlassen haben, dreht er sich um und fordert mich auf, in seiner Nähe zu bleiben. Ich tue, worum er mich bittet, und gemeinsam gehen wir durch die Menschenmenge, die feiert, rummacht, trinkt und sich prügelt. Ich mache mir nicht die Mühe, nach Willa zu suchen. Sie ist irgendwo mit Robbie und schert sich wahrscheinlich einen Dreck um mich.
Als wir draußen ankommen, entdecke ich den großen, gut aussehenden Mann, der mit mir gesprochen hat, bevor der Verrückte mich gepackt hat. Er sitzt allein an einem Tisch. Ich schaue zu ihm hinüber und er nickt mir zu. Ich mache einen Schritt in seine Richtung, um ihm dafür zu danken, dass er zumindest versucht hat, mich von der Party wegzubringen, als ich spüre, wie sich Johnnys Hand um meinen Oberarm legt.
„Wo willst du hin?“, knurrt er.
„Ich will mich bei dem Mann bedanken. Er hat versucht, mich von der Party wegzubringen, bevor mich der andere Kerl geschnappt hat“, erkläre ich.
„Du brauchst ihm für gar nichts zu danken“, erwidert Johnny.
Ich schiebe seine Hand von meinem Arm und ignoriere ihn, während ich auf den gut aussehenden Fremden zugehe. Als ich vor ihm stehe, breitet sich ein blendend schönes Lächeln auf seinem Gesicht aus.
„Alles in Ordnung bei dir? Ich habe gehört, was passiert ist. Die haben den Kerl windelweich geprügelt“, schildert er mir lachend.
„Mir geht es gut. Ich wollte mich nur für deinen Versuch bedanken“, sage ich heiser.
„Du machst ihn ganz schön eifersüchtig, kleines Mädchen. Du solltest besser aufpassen. Wo Rauch ist, ist auch Feuer, wenn es um ihn geht“, gibt er zurück und deutet mit einem Nicken hinter mich.
Ich schaue mich nicht um, wo Johnny uns sicher anstarrt. Stattdessen zucke ich mit den Schultern, was ihn noch breiter lächeln lässt.
„Ich bin anscheinend nichts für ihn“, sage ich deprimiert.
„Wenn er dir das gesagt hat, dann hat er dich angelogen – vielleicht auch sich selbst“, entgegnet der Fremde und nimmt einen Schluck von seinem Bier.
„Na ja, trotzdem danke“, gebe ich zurück, ohne zu wissen, wie ich auf seine Worte reagieren soll.
Ich wünschte, Johnny würde etwas an mir liegen, ich wünschte, er fände mich attraktiv. Ich finde ihn umwerfend und stelle mir schon seit Jahren seine Lippen auf meinen vor. Aber er will mich nicht, und im Moment bin ich einfach nur dankbar, dass er bereit ist, mich nach Hause zu bringen.
„Bist du fertig?“, fragt Johnny, als er an meine Seite stapft.
„Ja“, antworte ich seufzend.
„Wir nehmen mein Auto, komm schon“, sagt er mürrisch.
Ich winke dem anderen Mann knapp zu und folge Johnny zu einem großen, metallenen Lagerhaus. Dort sehe ich mehrere Autos, Pick-ups und SUVs, die in einer Reihe geparkt sind.
„Unsere Käfige“, verkündet Johnny, während er zu einem alten schwarzen Muscle-Car geht.
„Wo sind eure Motorräder?“, frage ich. Ich ziehe am Griff und öffne die Tür für mich.
„Vorne geparkt. Wir benutzen die hier nur im Winter oder wenn wir müssen“, erklärt er, während er sich ans Steuer setzt.
Ich schnalle mich an, während er den Motor startet, und dann rast er mit einem lauten Knattern vom Parkplatz. „Wo wohnst du?“, fragt er mich brüsk, sodass ich wegen der Schärfe seines Tons leicht zusammenzucke.
„Sagle“, flüstere ich.
„Ohne Scheiß?“, erwidert er und wendet sich mir überrascht zu.
„Es ist weit, ich weiß. Wenn du mich am Stadtrand oder auf halber Strecke absetzen willst, kann ich meinen Bruder anrufen, damit er mich abholt, wenn er seine Schicht beendet hat“, gebe ich kleinlaut zurück.
„Das würde dem Idioten wohl gefallen. Ich bringe dich nach Hause.“
Für den Rest der Fahrt sprechen wir kein Wort mehr miteinander. Johnny spielt an dem Radio herum und wechselt gefühlt hundertmal den Sender, bevor wir das Ortsschild passiert haben.
Ich gebe ihm leise Anweisungen zu meinem Apartmentkomplex, und als wir ankommen, parkt er und stellt den Motor ab.
Er sagt nichts und ich auch nicht. Er sitzt da und starrt etwa fünf Minuten lang aus der Windschutzscheibe, bevor er endlich spricht.
„Ich kann dich nicht wiedersehen, Hattie. Nicht, weil ich dich nicht will, sondern weil ich dich zu sehr will. Ich will dich verderben, dich benutzen, dich sexuell erniedrigen und verdammt schmutzige Dinge mit dir anstellen. Dann will ich in dich eindringen und dich an mich binden, indem ich dich schwängere, damit ich dich für immer für mich allein habe – und mit dir machen kann, was ich will. Ich bin keiner von den Guten. Das war ich nie und werde es auch nie sein. Jetzt geh, bevor ich dich in deine Wohnung bringe, dich erst ver- und dann entführe.“
Als er mit seiner Rede fertig ist, geht mein Atem schwer und mein Höschen ist feucht. Genau das will ich. Ich will das Gefühl haben, jemandem zu gehören, gebraucht zu werden und gewollt zu sein. Bei der Erniedrigung und der Baby-Sache bin ich mir nicht so sicher, aber den Rest – den will ich.
„Du willst mich?“, frage ich und schaue zu ihm hinüber.
Johnny sieht mich an, und ich beobachte, wie seine Augen und sein Gesicht weicher werden, dann berührt er meine Wange mit seiner rauen Handfläche.
„Ja, Prinzessin. Egal, wie falsch es ist, ich will dich, seit du sechzehn bist“, antwortet er.
„Ich bin nicht mehr sechzehn“, verkünde ich, bevor ich über den Sitz klettere, um mich auf seinen Schoß zu setzen.
Es ist der kühnste Schritt, den ich je gemacht habe. Er bringt mich dazu, mutig und kühn zu sein, für ihn. Er legt den Kopf in den Nacken und wir schauen uns in die Augen.
Er ist so rau – mit seinen starken, markanten Zügen –, aber hinter seinen Augen brennt ein mir unbekanntes Feuer.
Ich möchte diesen Mann kennenlernen, den Mann hinter der harten Schale.
„Du spielst mit dem Feuer, kleines Mädchen. Verstehst du nicht, dass ich dich nicht nur ficken, sondern verderben werde?“, fragt er und wiederholt sich erneut.
„Mach schmutzige Dinge mit mir, Johnny. Fick mich dreckig, gib mich nie wieder her“, flüstere ich.
Er schüttelt den Kopf. Doch dann ist es, als würde seine Willenskraft in sich zusammenfallen. Er legt eine Hand um meinen Hinterkopf und dreht seine Finger in meinem Haar, während seine Lippen auf meine treffen.
Ich stöhne und öffne meinen Mund. Als seine Zunge in mich gleitet, gebe ich mich ihm hin. Ich lasse mich ganz und gar von ihm führen, während er meine Haare fest im Griff hat und mit seiner anderen Hand meinen Rücken umschließt. Er schmeckt so gut, während seine Lippen, Zähne und Zunge mich völlig verschlingen.
Ich wiege meine Hüften gegen seine harte Länge und stöhne ein weiteres Mal.
Doch plötzlich schreie ich auf und zucke zusammen, als ich höre, wie jemand gegen die Autoscheibe klopft.
Entsetzt blicke ich nach draußen zu der Gestalt vor der Fensterscheibe.