Hard & Love: Keep calm, Lady!

Er­schie­nen: 01/2017
Serie: Hard & Love
Teil der Serie: 2

Genre: Soft-SM / BDSM

Lo­ca­ti­on: Nord­deutsch­land


Er­hält­lich als:
pa­per­back & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-286-9
ebook: 978-3-86495-287-6

Preis:
Print: 12,90 €[D]
ebook: 6,99 €[D]

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und allen gän­gi­gen On­line­händ­lern und im Buch­han­del

Hard & Love: Keep calm, Lady!


In­halts­an­ga­be

Emma ist ver­nünf­tig, in­tel­li­gent und eman­zi­piert. Nie­mand weiß, dass sie heim­lich in ihren Boss Ste­ven Car­ter ver­liebt ist und sich nächt­li­chen de­vo­ten Lust­schmerz-Fan­ta­si­en mit ihm hin­gibt.
Für Ste­ven Car­ter zählt nur das Ge­schäft. Sex und BDSM-Spie­le ohne Ver­pflich­tun­gen die­nen sei­ner Ent­span­nung - für Liebe hat er weder Zeit noch Ner­ven.
Doch alles än­dert sich, als seine Mit­ar­bei­te­rin Emma einen Ner­ven­zu­sam­men­bruch er­lei­det und er sich um sie küm­mern muss. Hilf­los steht er vor dem heu­len­den Elend und weiß sich nur einen Rat: Cat und seine Brü­der müs­sen hel­fen. Kur­zer­hand bringt er Emma auf das ge­erb­te An­we­sen an der Elbe - dabei nicht be­den­kend, dass sie von den BDSM-Vor­lie­ben der Car­ter-Brü­der er­fah­ren könn­te ...

Teil 2 der BDSM-Rei­he "Hard & Love".

Über die Au­to­rin

Sa­ra-Ma­ria Lukas (alias Sa­bi­ne Bruns) war ge­bür­ti­ge Bre­me­rin und lebte mit ihrem Part­ner und di­ver­sen Vier­bei­nern in einem win­zi­gen Dorf zwi­schen Ham­burg und Bre­men. Die Ver­bun­den­heit zur Natur, sowie die Liebe zum Meer und der nord­deut­schen Le­bens­art be­stimm­ten ihren All­tag...

Wei­te­re Teile der Hard & Love Serie

Le­se­pro­be

XXL-Le­se­pro­be bei Boo­k2­Look

„Schon ganz schön voll.“ Emma lässt das Auto lang­sam an der Reihe der par­ken­den Wagen vor­bei­rol­len, bis sie end­lich einen frei­en Platz ge­fun­den hat. Sie wirft noch einen schnel­len Blick in den Rück­spie­gel, fährt sich mit den Fin­ger­spit­zen durch die Haare und steigt aus. Am liebs­ten wäre sie zu Hause ge­blie­ben, aber da es eine Fir­men­ver­an­stal­tung ist, muss man ja teil­neh­men, nicht etwa, dass sie wegen die­ser heim­li­chen, däm­li­chen Schwär­me­rei für ihren Chef … Nein! Na­tür­lich nicht!
Das große Fest­zelt ist wie jedes Jahr im park­ähn­li­chen Gar­ten des Ho­tels auf­ge­baut. Fa­ckeln und kunst­vol­le Blu­men­ar­ran­ge­ments am Weg...

...​verleihen der Ver­an­stal­tung einen ex­klu­si­ven Touch. Zö­gernd durch­quert Emma den brei­ten Ein­gang. Wie sie es hasst, immer ganz al­lein zu sol­chen Ver­an­stal­tun­gen zu gehen. Sie schlän­gelt sich an Paa­ren und klei­nen Grup­pen vor­bei, in Rich­tung der lan­gen Tisch­rei­hen. Un­ge­fähr die Hälf­te der Plät­ze ist be­reits be­setzt, an­de­re Gäste ste­hen herum und hal­ten Sekt­glä­ser in den Hän­den, ei­ni­ge Paare tan­zen und an der hin­te­ren Wand bauen Köche und Hel­fer das Bü­fett auf.
Su­chend sieht Emma sich um. Ein paar Kol­le­gen sind da, auch meh­re­re Kun­den, doch viele Ge­sich­ter sind ihr ganz fremd. Plötz­lich zupft je­mand an ihrem Ärmel und sie dreh­te sich um.
„Hallo!“ Eine auf­ge­don­ner­te Eve strahlt sie an. Sie steht neben einem äl­te­ren, breit­schult­ri­gen Typen mit grau­en Haa­ren, der sich an­ge­regt mit Ste­ven Car­ter un­ter­hält.
Jetzt un­ter­bre­chen die Män­ner ihr Ge­spräch und sehen sie an. Emma nickt ihnen zu. „Guten Abend.“
Ste­ven Car­ter lä­chelt freund­lich und gibt ihr die Hand. „Guten Abend, Frau Mar­quardt. Schön, dass Sie ge­kom­men sind.“
Ihre Ner­ven re­agie­ren über­sen­si­bel auf sei­nen war­men Hän­de­druck. Es krib­belt in ihrem Kör­per, und sie schluckt, wäh­rend er un­be­ein­druckt wei­ter­re­det. „Herr Gmei­ner, das ist Frau Mar­quardt, eine un­se­rer Mar­ke­ting­spe­zia­lis­tin­nen. Eve, Sie ken­nen sich ja schon.“ Freund­li­ches Hän­de­schüt­teln und Zu­ni­cken.
Soll sie jetzt hier ste­hen blei­ben? Was soll sie sagen? Gmei­ner wen­det sich so­fort wie­der ihrem Boss zu, es wird also kein Small Talk von ihr er­war­tet. Ohne Eves er­war­tungs­vol­le Bli­cke zu be­ach­ten, geht sie wei­ter und er­kennt schließ­lich an einem der hin­te­ren Ti­sche meh­re­re Kol­le­gen aus ihrer Ab­tei­lung. Wäh­rend sie sich in die Rich­tung be­wegt, ent­deckt Lina sie auch schon, winkt mit strah­len­dem Lä­cheln und zeigt auf den frei­en Platz links neben sich.
Emma setzt sich. Rechts neben Lina sitzt Alex­an­der Rott­mann, ihr Team­lei­ter. Alle ni­cken ihr zu.
Lina legt den Arm um sie und drückt sie freund­schaft­lich. „Hi Emma, da bist du ja.“
Eine Kell­ne­rin ver­teilt Sekt­glä­ser und sie pros­ten sich zu.
Emma mus­tert kri­tisch Linas Ge­sicht. „Du scheinst tat­säch­lich schon wie­der völ­lig ge­sund zu sein.“
Lina strahlt. „Ja, alles bes­tens.“
Bevor Emma noch etwas sagen kann, wen­det Lina sich er­neut Rott­mann zu. Wei­te­re Kol­le­gen kom­men, die Musik wird lau­ter und das Bü­fett wird er­öff­net.

Drei Stun­den spä­ter sind alle be­schwipst, die Tanz­flä­che ist voll und die Luft im Zelt drü­ckend und ver­braucht.
Emma holt sich von der Theke ein Mi­ne­ral­was­ser und stellt sich an einen lee­ren Steh­tisch am Rand, wo es etwas ru­hi­ger ist. Un­auf­fäl­lig hält sie Aus­schau nach Ste­ven und ent­deckt ihn an der Theke. Er ver­teilt ge­ra­de Sekt­kel­che an drei flirt­wil­li­ge junge Frau­en, die ki­chernd um ihn her­um­ste­hen. Sie be­ob­ach­tet, wie er zwin­kert, lacht und die Grup­pe an­schei­nend aufs Net­tes­te un­ter­hält. Ein fie­ser Stich brennt in ihrem Her­zen. Na­tür­lich braucht sie sich nicht ein­zu­bil­den, dass er sie zum Tanz auf­for­dern würde. Nein, de­fi­ni­tiv nicht. Wie zum Teu­fel kommt sie über­haupt auf so eine ab­we­gi­ge Idee?
Lina tanzt mit Alex­an­der Rott­mann. Tanzt? Wow, das ist schon eher ein bei­schla­fähn­li­ches Gefum­mel. Was soll das denn?
In die­sem Mo­ment sieht Lina zu ihr her­über und winkt ne­ckisch mit den Fin­ger­spit­zen. Als die Musik aus­setzt, flüs­tert sie Rott­mann etwas ins Ohr, schiebt ihn weg und schlen­dert auf sie zu, wäh­rend er sich in Rich­tung Theke dreht. Sie fä­chelt mit der Hand vor ihrem Ge­sicht herum. „Warum stehst du hier so al­lein? Ist doch eine nette Party, oder nicht?“
„Geht so.“
Lina lässt ihren Blick an Emmas Kör­per hin­ab­wan­dern und ver­zieht spöt­tisch den Mund. „Ich glau­be, diese schwar­ze Sa­tin­ho­se und diese lang­wei­li­ge, weiße Bluse hat­test du letz­tes Jahr auch an, oder?“ Sie schüt­telt den Kopf. „Vor dem nächs­ten Som­mer­fest gehen wir zu­sam­men ein­kau­fen. So kannst du ja kei­nen ab­krie­gen.“
„Keine Bange. Ich fühle mich so, wie ich bin, ganz gut.“
„Emma!“ Sie greift an ihre Schul­tern und schüt­telt sie sanft. „Willst du dich denn nie amü­sie­ren?“
„Je­den­falls nicht so wie du.“ Emma schiebt ent­schie­den Linas Arme weg und ver­dreht die Augen. „Mit Rott­mann! Das ist nicht dein Ernst?“
Lina grinst. „Hey, der ist seit zwei Wo­chen solo!“
„Und dann wirfst du dich ihm gleich an den Hals? Un­se­rem Team­lei­ter?“
„Klar! Alex ist doch ein gei­ler Typ!“
Emma ver­dreht die Augen und stöhnt. „Dir ist echt nicht zu hel­fen.“
Lina stemmt die Fäus­te in die Tail­le. „Spiel hier nicht den Mo­ral­apos­tel, den nehme ich dir nicht mehr ab.“
„Wie bitte?“
Sie grinst. „Ich weiß, dass du es mit Max ge­trie­ben hast.“
Emma rutscht fast das Glas aus der Hand. „Was habe ich?“
„Mit Max in der Woh­nung mei­nes Bru­ders.“
„Wie kommst du denn dar­auf?“
„Du brauchst es nicht ab­zu­strei­ten. Es gibt Fotos.“
Emma schüt­telt den Kopf und lacht auf. „So ein Quatsch.“
Wort­los zieht Lina ihr Smart­pho­ne raus, wischt über den Bild­schirm und hält es ihr vor das Ge­sicht.
Emma er­starrt.

„Ir­gend­et­was stimmt da nicht.“ Un­auf­fäl­lig pos­tiert sich Ste­ven in der Nähe an einen Pfei­ler ge­lehnt. Er stand mit Gmei­ner und sei­ner dum­men klei­nen Toch­ter zu­sam­men, als Emma Mar­quardt her­ein­kam, des­halb konn­te er sie nicht di­rekt an­spre­chen, aber in­zwi­schen hat er alle Kun­den und An­ge­stell­ten mit Small Talk be­glückt, das Fest läuft gut und er hat nun Zeit, sich mit ihr zu be­schäf­ti­gen.
Ge­ra­de ent­deck­te er sie neben Lina Hart­mann an einem Steh­tisch und ist zu ihnen hin­über­ge­schlen­dert, um sie zum Tan­zen auf­zu­for­dern, hat dann aber ge­stoppt, denn die Mar­quardt ist krei­de­bleich ge­wor­den, nach­dem die Hart­mann ihr ir­gend­et­was auf dem Handy ge­zeigt hat.

Emmas Knie zit­tern. Das ist tat­säch­lich sie, in der Hocke zwi­schen den Bei­nen die­ses Typen mit der Hand an sei­nem … nein, schein­bar mit der Hand an sei­nem Schwanz. Er sitzt nackt auf dem Ses­sel, die Arme aus­ge­streckt, den Kopf ent­spannt zu­rück­ge­lehnt, au­gen­schein­lich ge­nie­ßend.
Oh Gott! Das kann doch nicht wahr sein!
Lina grinst. „Hast du ihm einen Blo­wjob ge­ge­ben? Er meint, du wärst ta­len­tier­ter, als man ver­mu­ten würde. Ich habe noch mehr schö­ne Fotos.“ Sie scrollt wei­ter und mimt bei jedem Bild ge­nüss­lich eine Fern­seh­kom­men­ta­to­rin. „Sehen Sie diese wun­der­ba­re Auf­nah­me un­se­rer Mo­ral­pre­di­ge­rin Emma, sich nach dem Sex im Bad frisch ma­chend, und hier, ein wun­der­vol­ler Akt auf dem Bett unter einem Typen mit be­mer­kens­wer­tem Body.“ Sie legt den Kopf schief. „Ein schö­ner Kuss, Max hat‘s be­stimmt drauf, oder? Das Bild sieht zu­min­dest heiß aus.“ Sie scrollt wei­ter. „Was haben wir da? Ah, hier ist noch ein schö­nes von dir im Bad.“ Sie be­trach­tet ab­wech­selnd das Foto und Emma, mus­tert sie genau von Kopf bis Fuß. „Warum hast du ei­gent­lich so einen per­fek­ten Kör­per? Treibst du ir­gend­ei­nen Sport?“
Emmas Knie zit­tern immer stär­ker. Sie klam­mert sich an der Kante des Steh­ti­sches fest. „Was soll das? Wieso hast du diese Bil­der? Der Typ hat mich aus­ge­trickst. Das ist alles ge­türkt.“
Lina grinst. „Er hatte Ka­me­ras in der Woh­nung ver­steckt, denn es war eine Wette.“
„Wie bitte?“
Linas Ge­sichts­aus­druck wech­selt zu ge­häs­sig und böse. „Weißt du ei­gent­lich, wie du mir mit dei­nem mo­ra­li­schen Ge­ha­be auf den Geist gehst? Mit dei­ner scheiß Dis­zi­plin und Per­fek­ti­on?“
Emma schluckt und öff­net den Mund, doch bevor sie etwas sagen kann, fährt Lina fort. „Auf der Ab­schieds­fe­te mei­nes Bru­ders be­haup­te­te Max, er würde jede so­fort ins Bett krie­gen, und ich habe mit ihm ge­wet­tet, dass er das bei dir nicht schafft.“ Sie lacht und zeigt ge­nüss­lich auf das Handy. „Und siehe da, er hat die Wette ge­won­nen.“
Emma schüt­telt den Kopf. Sie kommt sich vor wie in einem mie­sen, einem ganz mie­sen Traum. „Die Bil­der sind nicht echt. Es ist nichts pas­siert. Was bist du nur für ein Mensch? Warum tust du so was?“
Plötz­lich steht Rott­mann mit zwei Sekt­kel­chen neben Lina und grins­te frech. „Oh, Emma, hast du ge­ra­de deine hei­ßen Bil­der be­wun­dert? So was hätte ich dir gar nicht zu­ge­traut.“
Sprach­los starrt sie ihn an und er lacht. „Keine Angst, außer uns kennt sie nie­mand und meine Lip­pen sind ver­sie­gelt.“ Er stellt die Glä­ser auf den Tisch und drückt Lina einen ne­cki­schen Kuss auf den Mund.
„Bitte lösch die­sen Mist“, presst Emma leise her­vor.
Lina we­delt fröh­lich mit dem Handy vor ihrem Ge­sicht herum. „Das könn­te dir so pas­sen! Die halte ich dir jetzt immer vor die Nase, wenn du mal wie­der die Per­fek­tio­nis­tin oder die Stre­be­rin raus­hän­gen lässt.“
Rott­mann klopft ihr ka­me­rad­schaft­lich auf die Schul­ter. „Sieh es lo­cker, Emma, ist doch nur Spaß.“
Emma fühlt einen di­cken Kloß im Hals und ein wi­der­li­cher, bit­te­rer Ge­schmack brei­tet sich auf ihrer Zunge aus. Ihr Magen krampft sich zu­sam­men. Sie wird sich über­ge­ben müs­sen. Sie dreht sich in Rich­tung Aus­gang und starrt di­rekt in die Augen von Ste­ven Car­ter, der mit läs­sig ver­schränk­ten Armen an einem der Stütz­pfei­ler ganz in der Nähe lehnt. Hat er etwa alles mit­be­kom­men?
Panik er­fasst sie. Sie hetzt an ihm vor­bei, sieht nichts mehr, denkt nichts mehr, hört nur noch Rau­schen und über­lau­tes Stim­men­ge­wirr. Sie stol­pert, fällt, doch dann ist da ein fes­ter Griff an ihrem Ober­arm.
„Lang­sam.“
Sie starrt eine end­lo­se Se­kun­de lang in Ste­vens dun­kel­brau­nen Augen, reißt sich los und rennt wei­ter.
End­lich drau­ßen! Ohne zu sehen wohin, hetzt sie in die Dun­kel­heit des gro­ßen Gar­tens. Nur weg! Bü­sche zer­krat­zen ihre Arme, ein Zweig knallt ihr ins Auge, sie knickt schmerz­haft mit dem rech­ten Knö­chel um, ver­liert das Gleich­ge­wicht, würgt, fällt auf die Knie und ihr Ma­gen­in­halt ent­leert sich auf den Boden. Immer wie­der krampft sich ihr Bauch zu­sam­men, bis es end­lich vor­bei ist. Ihr Atem geht ras­selnd und sie lehnt ihre Schul­ter an ir­gend­et­was War­mes. Ir­gend­et­was? All­mäh­lich setzt ihr Ver­stand ein. Es ist ein Bein. Sie lehnt an einem Bein, je­mand hält ihre Stirn und sie um­klam­mert ein Hand­ge­lenk.
„Geht’s wie­der?“ Ste­ven Car­ters Stim­me. Aus­ge­rech­net.
Oh nein! Sie mur­melt ge­pei­nigt ein „Ja“ und will sich auf­rap­peln. Er um­fasst von hin­ten ihre Ober­ar­me und zieht sie hoch. „Komm, wir set­zen uns einen Mo­ment.“
Set­zen? Mit ihrem Chef? Dem sie ge­ra­de vor die Füße ge­kotzt hat? Muss das Schick­sal so ge­mein sein?