Carolina Cold Fury-Team: Van

Originaltitel: Van: A Cold Fury Hockey Novel (Carolina Cold Fury Hockey Book)
Übersetzer: Joy Fraser

Erscheint: 09/2024
Serie: Carolina Cold Fury-Team
Teil der Serie: 9

Genre: Contemporary Romance, Sport Romance

Location: USA, Carolina, Raleigh


Erhältlich als:
paperback & ebook

ISBN:
Print: 978-3-86495-714-7
ebook: 978-3-86495-715-4

Preis:
Print: 16,90 €[D]
ebook: 6,99 €[D]

Carolina Cold Fury-Team: Van


Inhaltsangabe

Ein Punkt für das Eishockeyteam der Carolina Cold Fury, als ein eiskalter Badass-Spieler für eine Frau dahinschmilzt, die sein Blut zum Kochen bringt.

Als einer der härtesten Enforcer der Liga ist Van Turner auf dem Eis gnadenlos. Er spielt hart, weil es der einzige Weg ist, die in ihm brodelnde Wut zu kanalisieren, und ein Ruf als Arschloch ist besser, als wenn jeder sein wahres Ich kennt. Van hat sein ganzes Leben damit verbracht, vor einem Geheimnis davonzulaufen, das ihn davon abgehalten hat, Beziehungen einzugehen – oder lukrative Angebote von Teams an der Ostküste anzunehmen. Dann erhält er ein Angebot des Carolina Cold Fury-Teams, das er nicht ablehnen kann ... und Van trifft eine Frau, der er nicht widerstehen kann.

Simone Fournier ist der Sturkopf ihrer Familie – und das will etwas heißen, wenn man bedenkt, dass ihre Brüder Lucas und Max zwei der größten Stars des Cold Fury-Teams sind. Simone bekommt, was sie will, und was sie will, ist Van. Trotzdem gibt es einen Teil von ihm, an den Simone nicht herankommt, egal wie sehr sie es versucht. Privat ist er voller Feuer und Leidenschaft. In der Öffentlichkeit lässt er sie abblitzen.

Van mag sie vielleicht von sich stoßen, aber Simone lässt ihn nicht so einfach gehen - denn Simone spielt auf Sieg. 

Über die Autorin

Seit ihrem Debütroman im Jahr 2013 hat Sawyer Bennett zahlreiche Bücher von New Adult bis Erotic Romance veröffentlicht und es wiederholt auf die Bestsellerlisten der New York Times und USA Today geschafft.
Sawyer nutzt ihre Erfahrungen als ehemalige Strafverteidigerin in...

Weitere Teile der Carolina Cold Fury-Team Serie

Leseprobe

Simone

Offenbar geht Tomatensoße auf hellblauer, poröser Farbe nicht so leicht wieder ab. Ich schrubbe die Wand in der Küche schon seit über einer Stunde, und es ist immer noch ein orangefarbener Fleck zu sehen. Ich schrubbe fester, um meine Angst abzuarbeiten.
Nicht vor der Tomatensoße, sondern um Lucas.
Als ich heute Morgen aufgewacht bin, war er fort, und das war eine sehr direkte Botschaft für mich. Ich weiß, dass er sich beschissen fühlen muss, wenn man bedenkt, wie betrunken er letzte Nacht war und wie heftig er sich übergeben hat. Da ich lange arbeite und erst gegen zwei Uhr morgens...

...nach Hause komme, schlafe ich normalerweise aus. Aber heute habe ich mich dazu durchgerungen, aufzustehen, um eine Kanne Kaffee und trockenen Toast für Lucas zu machen.
Doch als ich an seine Schlafzimmertür klopfte und einen Blick hineinwarf, war er nicht da. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, wo er hingegangen ist oder wie er sich an mir vorbeigeschlichen hat, während ich auf der Couch schlief. Vielleicht ist er zu Stephanie gegangen, um zu versuchen, sie zur Vernunft zu bringen. Vielleicht ist er irgendwo frühstücken. Oder vielleicht ist er am Neuse River, um auf den schönen Wegen zu spazieren und seinen Verlust zu betrauern. Mein Herz zieht sich zusammen. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass Lucas wegen eines gebrochenen Herzens leiden muss. Nicht, nachdem ich gesehen habe, was er für Stephanie empfindet, und nicht, wenn ich weiß, wie wichtig ihm das Baby geworden ist und sein Traum, mit ihr eine Familie zu gründen, gerade zerplatzt ist.
Ich schrubbe die Wand fester und mir steigen vor Frust Tränen in die Augen, weil ich den Fleck einfach nicht abbekomme. Seit Monaten bin ich frustriert. Mehr als verzweifelt darüber, dass ich das Studium abgebrochen habe, weil ich wusste, dass es der falsche Beruf für mich war. Das würde meine Eltern umbringen, aber ich hatte keine andere Wahl für mein eigenes Glück. Ich war gestresst, weil ich nicht wusste, was ich mit meinem Leben anfangen sollte. Verzweifelt darüber, wie ich meinen Eltern das viele Geld zurückzahlen könnte, das sie in die dreieinhalb Jahre Dartmouth für mich investiert haben. Ich fühlte mich verloren, als ich nach Raleigh, North Carolina, zog, ohne Job oder Zuhause, um auf der Couch meines Bruders zu übernachten. Und schließlich bin ich frustriert wegen meiner eventuell sogar krankhaften Jagd auf Van, die mir trotzdem völlig legitim erscheint. Das alles raubt mir nachts den Schlaf.
„Scheiß drauf“, murmele ich, während mein Blick die Wand nach übersehenen Flecken absucht, die ich noch schrubben könnte. Ich folge dem Muster der Tomatensoße, das sich an der Wand entlang und über den Kühlschrank zieht.
Hm.
Ich zerre einen Stuhl unter dem kleinen Tisch hervor und stelle ihn vor das Gerät. Ich steige auf den Stuhl und werfe einen Blick auf den Kühlschrank. Tatsächlich. Überall Lasagne.
Dadurch fühle ich mich wirklich besser. Das gibt mir die Möglichkeit, aktiv etwas zu tun, um die Situation zu verbessern. Es mag Lucas’ gebrochenes Herz nicht flicken und es mag die Dinge zwischen Stephanie und ihm nicht in Ordnung bringen, aber ich kann zumindest dabei helfen, das verdammte Chaos aufzuräumen, das er gestern Abend angerichtet hat.
Ich rüste mich mit Reinigungsspray, einem neuen Lappen und frischer Entschlossenheit, steige wieder auf den Stuhl und mache mich an die Arbeit. Die Oberseite des Kühlschranks lässt sich viel leichter von eingetrockneter Lasagne reinigen als die gestrichenen Wände, aber die Oberseite ist auch supereklig, denn dort oben muss sich schon bei den Vormietern jahrelang Staub und Schmutz angesammelt haben.
Trotz meiner Bemühungen, bei denen ich mir fast den Arm auskugele, komme ich nicht an das kleine Stück Wand hinter dem Kühlschrank heran. Dort oben befinden sich Soßenspritzer, ein winziger Käserest und ein einsames Krümelchen Hackfleisch. Niemand kann es vom Boden aus sehen und ich sollte es einfach dort lassen, aber ich kann diese Arbeit nicht unerledigt lassen.
Ich überblicke das Chaos. Es wäre einfacher, wenn ich eine Leiter hätte, doch ohne mich überhaupt in diesem winzigen Haus auf die Suche zu machen, weiß ich, dass es hier so etwas nicht gibt. Es kommt nicht infrage, den Schmutz kleben zu lassen und einen der Jungs zu bitten, es zu erledigen.
Also improvisiere ich. Ich öffne die obere Tür des Gefrierschranks, denn ich weiß, dass außer zwei Eiswürfelbehältern nichts drin ist. Die Jungs gehen nicht einkaufen, und was ich kaufe, ist nur für die Mahlzeiten, die ich an dem Tag zubereiten will. Meistens essen wir alle auswärts, weil Lucas und Van höchstens fünfzig Prozent der Zeit hier sind und es keinen Spaß macht, für eine Person zu kochen.
Bei geöffneter Tür fröstelt es mich, als die kalte Luft meine Brust trifft. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und hebe mein rechtes Bein, um mein Knie auf die Innenkante des Gefrierfachs zu legen, damit ich mich ein wenig höher ziehen kann, um die Wand hinter dem Gerät zu erreichen.
Was dann passiert, ist fast zu unwirklich, um es zu glauben. Es ist eine Komödie der Fehlentscheidungen und eine Menge verdammtes Pech. In dem Moment, in dem mein Knie in dem vermeintlich sicheren Gefrierfach ruht und ich anfange, mich hochzuziehen, wird die Kühlschranktür aufgestoßen. Das liegt daran, dass mein Knie in die abgedichtete Rille über der Tür eintaucht und die Dichtung nicht besonders gut ist.
Die Bewegung der sich öffnenden Tür führt zu einem Panikmoment, in dem ich mit dem anderen Bein ausschlage, sodass der Stuhl wegrutscht. Dadurch öffnet sich die Kühlschranktür noch weiter und als ich abzurutschen beginne, halte ich mich instinktiv – anscheinend sind meine Instinkte erbärmlich – an der offenen Kühlschranktür fest, um meinen Sturz zu stoppen. Ich bin beileibe nicht schwer, wiege nur sechzig Kilo bei einer Größe von knapp eins sechzig, doch offenbar ist das schwer genug, um einen Kühlschrank umzustürzen.
Mein Instinkt – der immer noch erbärmlich ist – besteht darin, mich fester an die Tür zu klammern. Das hilft mir allerdings nicht und der Kühlschrank neigt sich dadurch nach vorn.
Dann fällt er um.
Mit mir unter ihm.
Ich habe Visionen, wie mein Nachruf lauten wird.
Simone Fournier, zweiundzwanzig Jahre alt, starb, als eine fast leere Kühl-Gefrierkombination sie zu Tode quetschte, weilsie dummerweise versuchte, Lasagne von den Wänden zu putzen. Sie wird vom Rest ihrer Familie überlebt, die alle von Natur aus klüger sind als sie.
Als ich zu etwa drei Vierteln gefallen bin und das Gerät schnell auf mich zukommt, schaffe ich es, die Tür loszulassen und zu Boden zu fallen. Ich schaffe es auch, mich umzudrehen und meine Hände über den Kopf zu halten, während ich mich auf den Tod vorbereite. Der Aufprall scheint das ganze Haus zu erschüttern, und der Lärm ist so laut, dass ich sicher bin, dass jemand den Notarzt rufen wird, damit sie meine Leiche abtransportieren können, bevor Lucas nach Hause kommt.
Aber dann spüre ich nichts mehr außer einem stechenden Schmerz in meinem Rücken, wo ich wohl auf der Reinigungssprayflasche gelandet bin. Ich öffne zögernd die Augen und drehe mich um, um über mich zu schauen. Der Kühlschrank hat offenbar den Küchentisch erfasst, der unter dem erdrückenden Gewicht nachgab, sodass zwei seiner Beine eingeknickt sind. Die schwere Holzplatte fiel schräg auf den Boden und hielt den Kühlschrank davon ab, mich zu zerquetschen.
„Was zum Teufel ist hier los?“, höre ich Van rufen, der in die Küche stürmt.
Mein Herz klopft immer noch wie verrückt wegen meiner Nahtoderfahrung, aber die Macht von Van Turner und seiner Großartigkeit sorgt dafür, dass meine Beinahe-Begegnung mit dem Tod sofort vergessen ist.
Ich wusste, dass sein nackter Körper spektakulär sein muss. Ein breiter, muskulöser Brustkorb mit einer leichten Haarpracht, die zeigt, dass er ein Mann und kein Junge ist. Er atmet schwer, weil der Aufprall ihn sicher zu Tode erschreckt hat, und das bewegt seine Bauchmuskeln beim Atmen. Fast seufze ich angesichts der sich bildenden Dünen, doch dann fällt mir auf, dass sein Slip eng anliegt und Van, obwohl er ganz ohne Morgenlatte ist, in seinem natürlichen Zustand trotzdem sehr gut bestückt ist. Mein Blick gleitet noch tiefer und nimmt die starken, kräftigen Beine wahr, und Gott … sogar seine Füße sind heiß.
Mein Blick wandert wieder an seinem Körper hinauf, und es besteht kein Zweifel, dass ich ihn aus dem Schlaf geweckt habe. Seine Augen sind kaum geöffnet, leicht glasig, und seine Haare stehen zu Berge.
„Mein Gott, Simone“, murmelt Van, als er auf die Knie sinkt, um unter dem Kühlschrank, der auf dem zerbrochenen Tisch liegt, nach mir zu sehen. „Lebst du noch?“
„Ich glaube, die Sprühflasche hat mir die Wirbelsäule gebrochen“, stöhne ich und versuche, mich in dem kleinen Spalt zu drehen.
„Nicht bewegen“, befiehlt er, und ich gehorche ohne Widerspruch. „Wenn du eine Verletzung an der Wirbelsäule hast …“
„Habe ich nicht“, versichere ich ihm und bewege mich hin und her.
„Halt verdammt noch mal still!“, schimpft er. Sein Gesichtsausdruck ist eine Maske akuter Sorge.
Ich liege still. Nicht, weil ich einen gebrochenen Rücken habe, sondern weil Van mich in den letzten Wochen zwar oft angebrüllt und beschimpft hat, aber noch nie mit Angst in der Stimme. Ich beobachte fasziniert, wie sich seine Muskeln anspannen, während er den Kühlschrank im Alleingang hoch und an seinen Platz schiebt. Sofort dreht er sich um und lässt sich wieder neben mir nieder.
„Okay, hast du irgendwo Schmerzen?“, fragt er und betrachtet mich von oben bis unten.
Ich habe mir heute Morgen solche Sorgen um Lucas gemacht, dass ich mir nicht einmal die Mühe gemacht habe, etwas Aufreizendes anzuziehen. Tatsächlich habe ich ein ausgebeultes Dartmouth-T-Shirt von einem früheren Freund und eine Jogginghose an.
„Unter mir liegt eine Sprühflasche. Ansonsten geht es mir ganz gut.“
Vans Augenbrauen ziehen sich zusammen. „Eine Sprühflasche?“
„Ich habe versucht, die Oberseite des Kühlschranks und die Wand dahinter zu reinigen“, erkläre ich, und weil ich weiß, dass er die Details wissen will, fahre ich fort. „Ich habe mein Knie ins Gefrierfach geschoben, um mich hochzuziehen. Na ja, eine Kette von unglücklichen Ereignissen hat dazu geführt, dass ich hier auf dem Boden liege.“
„Das ist wohl das Dümmste, was dir hätte einfallen können“, knurrt Van, während sein Arm unter meine Schultern gleitet und er mir hilft, mich aufzusetzen.
„Deine Fähigkeiten als Ritter in glänzender Rüstung sind zum Kotzen“, erwidere ich, da er mir das Gefühl gibt, dämlich zu sein.
„Ich bin nicht dein Ritter.“
Ich zucke zusammen, als ich meinen Rücken aufrichte, weil ich weiß, dass ich in der Mitte wahrscheinlich einen blauen Fleck habe, der die Form einer Sprühflasche hat.
„Lass mal sehen“, sagt er, dreht mich um, und zieht mir, bevor ich etwas sagen kann, das T-Shirt hinten hoch. Er macht ein Zischgeräusch und seine Finger berühren sanft meine Haut. „Du hast schon einen blauen Fleck.“
Mir stockt der Atem, nicht wegen der Aussicht auf einen blauen Fleck, sondern wegen der winzigen Berührung seiner Fingerspitzen. Federleicht, doch gleichzeitig wie eine Abrissbirne, die mir den Wind aus den Segeln nimmt. Ich will mehr, und der Teil von Simone Fournier, der verschlagen ist und immer Ärger macht, sagt: „Ich glaube, ich habe mir die Rippen gebrochen.“
„Wo genau?“, fragt er besorgt, während er mich sanft dreht.
Ich muss mir das Lächeln verkneifen, als ich mein Shirt an der Seite hochziehe und ganz offen lüge. „Hier, an der Seite und nach vorn. Vorn tut es mehr weh.“
Van beugt sich vor, um auf meine Rippen zu schauen, seine Finger fahren über meine Haut. Ich ziehe mein Shirt vorn weiter hoch, bis die Unterseite meiner Brust frei liegt. Ich halte den Atem an, als seine Finger näher kommen, aber als ich zu ihm herunterschaue, ist sein Gesicht klinisch besorgt, weil er nach einer gebrochenen Rippe sucht.
Er drückt zaghaft auf die Rippe direkt unter meiner Brust. „Tut das weh?“
Nur zwischen meinen Beinen, denke ich.
Ich schüttele den Kopf und flüstere: „Vielleicht ein bisschen höher.“
Für einen kurzen, glorreichen Moment wandern seine Finger tatsächlich höher und sind kurz davor, über den unteren Teil meiner Brust zu streichen, doch er bricht ab und seine Augen richten sich auf meine. Ich versuche, ihn anzusehen, als ob ich Schmerzen hätte, aber er fällt nicht darauf rein. In seinen Augen, die jetzt eher wie das stählerne Grau eines bewölkten Tages aussehen, dämmert Erkenntnis.
„Gott, du bist so schamlos“, brummt er, während er sich aufrichtet und seine Hand von mir nimmt.
Ich werfe ihm einen gespielt schuldbewussten Blick zu. „Entschuldige.“
„Es tut dir überhaupt nicht leid.“
„Doch.“ Ich trete einen Schritt näher und lege die Hände auf seine Brust. Nicht mehr als eine leichte Berührung seiner warmen Haut. Ich spüre, wie sein Herz wild schlägt, und frage mich, ob es an dem Schock liegt, der ihn aus dem Schlaf gerissen hat, oder daran, dass ich ihn fast dazu gebracht hätte, meine Brust zu streicheln.
Van bleibt standhaft, schiebt mich jedoch nicht fort. Ich nutze den Vorteil, indem ich noch ein wenig näher herankomme.
„Es ist nur“, sage ich leise, während ich mit den Daumen über die Haut und das krause Haar auf seiner Brust streichele, „ich kann nicht anders, Van. Ich fühle mich so verdammt stark zu dir hingezogen. Du machst mich verrückt.“
Es ist mir nicht entgangen, dass dies das erste Mal ist, dass ich Van gegenüber ganz ehrlich bin, ohne kitschige Anmachsprüche. Van sieht mich reglos an. Seine Augen verändern sich, das Blau erstrahlt, bis sie dunkel wie schimmernde Holzkohle sind.
„Gib nach“, flehe ich ihn leise an und lege eine Hand auf seine Schulter. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen, um meinen Mund näher an seinen zu bringen, während er starr auf mich herabschaut. Ich lasse die andere Hand über seinen Bauch gleiten, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben. Momentan habe ich keine direkten Absichten, nur den verrückten und hoffnungsvollen Wunsch, dass er mich küsst. Ich war ihm noch nie so nahe. Er hat mich noch nie so nah an sich herangelassen, und ich werde mich später gründlich selbst kasteien, aber ich werde diesen Vorteil jetzt nicht aufgeben. Meine Finger streifen den Rand des elastischen Bunds seines Slips und Van hält die Luft an. Mir stockt ebenfalls der Atem, weil das hier so oder so ausgehen könnte, und ich nichts falsch machen will. Ich halte seinen Blick und wir sehen uns mit einer Intensität an, die elektrische Ladungen zwischen uns zu erzeugen scheint.
Die Zeit und überhaupt alles bleibt stehen, bis auf meinen galoppierenden Herzschlag.
Dann umschließt Vans Hand so schnell und fest mein Handgelenk, dass ich nach Luft schnappe. Enttäuschung macht sich breit, als er meine Hand vom Rand seiner Unterwäsche wegzieht. Doch dann zucke ich erschrocken zusammen, weil er mich im Nacken packt und ruckartig an sich zieht.
Sein Blick ist düster und voll Widerwillen gegen das, was er jetzt tun wird, aber er tut es trotzdem. Er presst seinen Mund auf meinen, erdrückend in seiner Kraft, voller Wut, Verlangen und Unbeherrschtheit. Unwillkürlich stoße ich mit den Hüften gegen ihn, denn auch ich habe die Beherrschung verloren. Ich spüre, dass er hart ist, und ein Schauer durchfährt mich bei diesem Wissen.
Van wirbelt mich herum und stößt mich mit dem Rücken an den Kühlschrank, der beim Aufprall wackelt. Er presst mich so fest dagegen, dass ich mich nicht mehr bewegen kann.
Nicht, dass ich das wollte.
Dieser Kuss ist genau so, wie ich ihn mir vorgestellt hatte in dem Fall, dass ich eines Tages einen Mann finde, der mich wirklich anmacht. Das hätte ich von Van nicht erwartet, denn er scheint nicht der Typ zu sein, der sich lange mit Küssen aufhält. Wenn ich wetten müsste, würde ich sagen, dass er eher der Typ ist, der einem die Klamotten vom Leib reißt und sich schnell nimmt, was er will.
Als seine Zunge meine berührt, nicht zögernd, sondern fordernd, entweicht mir ein Stöhnen. Es kommt von tief in mir und ist so erotisch, dass Van innehält und mich dann loslässt.
Ich stütze mich am Kühlschrank ab, um mich aufrecht zu halten, denn der Kuss hat mir weiche Knie verursacht. Van sieht mich feindselig an und ich kann nicht anders. Mein Blick fällt auf seine Erektion, die seine Hose ausbeult. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, aber als ich wieder zu ihm aufschaue, sehe ich mit Entsetzen, wie er sich mit dem Handrücken den Mund abwischt, als könnte er meinen Geschmack nicht ertragen.
Ein klares Zeichen dafür, dass er genug von der Situation hat.
Das beweist er, indem er sich auf dem Absatz umdreht und in sein Zimmer stürmt, wobei er die Tür hinter sich zuschlägt.

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