Der Geheimagent Sam Bullock ist in ganz besonderer Undercover-Mission unterwegs: Er soll einen Drogenring ausheben, dessen Bosse auch den BDSM-Zirkel "Club Erotica" betreiben. Da seine bisherige Partnerin dieser speziellen Aufgabe nicht gewachsen ist, wird Sam eine ganz besondere Partnerin für seine Undercoverarbeit im Club zur Seite gestellt: Jackie - ein intelligenter weiblicher Android!
Doch Jackie ist nicht nur die heißeste "Partnerin", die Sam jemals hatte, sie birgt auch ein Geheimnis ...
Hinweis: „Sam Bullock" wurde in der Vergangenheit exklusiv über unsere Website verkauft und war viele Jahre gar nicht mehr erhältlich. Wir haben "Sam Bullock" nun als Ebook und Taschenbuch für alle Shops zugänglich gemacht.
Lena Morell war ein Pseudonym der Autorin Mona Vara, unter dem diese BDSM-Romane schrieb. Mona Vara verstarb 2016 nach langer Krankheit.
...
Sam konnte es selbst nicht fassen, dass er sich abermals darauf eingelassen hatte. Aber Williams, sein Chef, hatte ihm die Hölle heiß gemacht. Hatte darauf bestanden, dass er dieses Mal mit dem vom Ministerium und Geheimdienst bestellten Exemplar loszog und nicht wieder eine „Sexpuppe akquirierte, um damit seine niedrigen Lüste abzureagieren!“ Williams hatte sich ziemlich unmissverständlich ausgedrückt, ihn nicht zu Wort kommen lassen und keinen seiner Gründe hören wollen.
Jetzt war er also hier. Und noch mehr denn je der Meinung, dass eine „gefühlvolle“ Version von Kansas noch weitaus mehr Komplikationen verursachen würde als sogar Leila. Gefühlvolle...
...Fehlfunktionen waren nicht gerade das, was er brauchen konnte. Nicht jetzt, wo er ganz knapp dran war, die Verbrecher hochgehen zu lassen. Er hatte gründlich nachgedacht und dabei völlig neue, wenn auch nicht so ganz überraschende Erkenntnisse gewonnen.
Sie – Benson, Ted und er -– waren wieder auf diesem Gang unterwegs, und Sam versuchte sich vorzustellen, wie seine neue Partnerin aussah. Nicht wie Kansas hatte man ihm schon gesagt, die würde nicht den Vorgaben des Ministeriums entsprechen. In seiner Fantasie erwartete ihn eine kräftige Frau im Karatedress, mit Muskeln wie ein Ringer und einer Verbrecherdatei als Gehirn.
Sie durchschritten noch eine weitere Tür.
Eine Frau saß hinter einem Schreibtisch, hatte vor sich einen Laptop, tippte und schien konzentriert zu arbeiten. Ted blieb stehen und deutete mit dem Kopf hinüber.
„Dr. Michelle hat Jackies Gehirn – hier kann man nicht mehr von zentraler Recheneinheit sprechen, mit Scans von menschlichen Gehirnen gefüttert – laienhaft ausgedrückt. Das heißt, sie hat ihr eins zu eins Verhaltensmuster eingegeben, die ein Mensch erst im Laufe von Jahren lernen würde anhand von Nachahmung und persönlicher Entwicklung.“
Dr. Michelle sah von ihrer Arbeit auf, nickte herüber und lächelte. „Hallo Ted. Hallo Dr. Benson. Entschuldigen Sie, ich war völlig vertieft in meine Studien.“ Ihre Stimme war sehr weich und melodisch. „Und Sie müssen Sam Bullock sein.“ Sie erhob sich und kam herüber.
Sam musterte sie mit Wohlgefallen. Sie war keine von diesen Schönheiten, die einen gleich umwarfen, aber sie hatte warme braune Augen und eine hübsche Figur in den eng sitzenden Jeans und der weißen Bluse, deren obersten Knöpfe offen waren und einen schnellen Blick auf vielversprechende Brustansätze erlaubten. Ihr hellbraunes Haar fiel in leichten Wellen bis auf ihre Schultern.
Als sie Sam die Hand hinhielt, verstärkte sich ihr Lächeln, genau so, als würde sie seine Sympathie erwidern.
Ihr Händedruck war fest, ihre Hand zart und Sam merkte, dass er sie länger hielt als nötig. Sie war etwa einen halben Kopf kleiner als er, also so groß wie Kansas, aber zierlicher gebaut.
„Freut mich sehr, Sie kennenzulernen, Dr. Michelle.“ Sam wurde heiß bei dem Gedanken, dass sie möglicherweise zu dem Team gehörte, das sein Abenteuer mit Kansas 2009 life miterlebt hatte. Teds Worte, dass die Mädchen „wild“ auf ihn seien, fielen ihm wieder ein und plötzlich gefiel ihm der Gedanke, dass diese Dr. Michelle Interesse an ihm haben könnte.
Benson sah plötzlich betreten auf seine glänzenden schwarzen Schuhe und Ted räusperte sich. „Das ist nicht Dr. Michelle. Das ist Jackie.“
Sam war sprachlos.
Er hatte danach Gelegenheit mit Jackie zu sprechen, ihr von dem Auftrag zu erzählen. Sein Chef hatte ihm gesagt, dass er sowohl mit Benson als auch mit Ted völlig offen sein könne, da die beiden das Vertrauen der Regierung und auch seines besitzen würden.
Nun, es blieb ihm ohnehin nichts anderes übrig, wenn er mit dieser neuen Partnerin kein Fiasko erleben wollte. Er sagte ihr, was von ihr erwartet wurde und auf welche Art er hoffte, die Drogenbosse zu erledigen, wobei er ihr jedoch die letzten Konsequenzen seiner bisherigen Schlussfolgerungen vorsichtshalber verschwieg. Sie war sehr professionell, hörte zu, unterbrach ihn nur mit wenigen Fragen und zeigte tatsächlich die Fähigkeit, richtig mitzudenken.
Als er sich endlich erhob, um das Institut zu verlassen und sie mitzunehmen, wurden Benson und Ted sehr ablehnend. Es entwickelte sich ein Streit, so lange, bis Jackie verlauten ließ, dass es eine gute Idee wäre, da man sich dann noch besser auf die Rolle einarbeiten könnte.
Zu seiner eigenen Verwunderung ließ er Jackie den Vortritt. Als er hinter ihr den Raum verlassen wollte, hielt ihn Ted auf, indem er ihn hart am Arm fasste. „Eines möchte ich, dass Sie wirklich begreifen, Sam Bullock, der Gynoid, den wir Ihnen hier mitgeben ist mehr als ein Unikat. Und etwa tausend Mal mehr Wert als Kansas. Sie ist unersetzbar. Ist das klar?“ Sam warf einen Blick durch die geöffnete Tür hinaus auf Jackie, die mit ihren engen Jeans und der Bluse, der Haarsträhne, die ihr ins Gesicht fiel, so erschreckend menschlich aussah, dann nickte er. „Ich werde gut auf sie aufpassen. Versprochen.“
Und das meinte er auch verdammt ernst.
Club Erotica, 17. Juni, 0.15 Uhr, Einsatz
Sam konnte es selbst nicht fassen. Aber er hatte seine intimeren Kontakte mit Jackie tatsächlich nur auf einen brüderlichen Kuss auf die Wange beschränkt. Was aber nicht daran lag, dass er sie nicht anziehend fand – ganz im Gegenteil – sondern daran, dass er eine Art von Respekt vor ihr hatte. Blöder Gedanke bei einer Androiden-Frau, aber es war so. Ganz im Gegensatz zu Kansas hatte er zwar einen heftigen Wunsch verspürt, sie näher kennenzulernen, aber keinen Drang, sie „auszuprobieren“, zu versuchen, was sie konnte und zu bieten hatte. Aber irgendetwas sagte ihm, dass es so einiges war.
Er war am Vortag nochmal alles mit ihr durchgegangen. Den ganzen Einsatz. Und vor allem ihren. Sie hatte alles mit wahrer androidenhafter Ruhe aufgenommen. Auch jetzt, auf dem Weg zum Club, saß sie kühl neben ihm in seinem Wagen, sah nur geradeaus und schien an nichts Besonderes zu denken. Als sie jedoch merkte, dass er sie immer wieder von der Seite ansah, blickte sie herüber.
„Gibt es etwas, Sam?“
Er mochte, wie sie Sam zu ihm sagte. Noch nie hatte sein Name einen so erotischen Touch dabei gehabt. „Hm. Ich wollte nur nochmals sichergehen, dass du weißt, was auf dich zukommt.“
„Natürlich.“ Sie deutete mit einer kurzen Handbewegung auf sich selbst, auf die Kleidung, die sie unter dem Mantel trug. Strapse, Kautschukhöschen, tiefausgeschnittener Kautschukbüstenhalter, der ihre Brustspitzen nicht verdeckte. Und einen ganz bezaubernden Belly-Button. Und am linken Hinterteil eine Tätowierung. Sam war das Wasser im Mund zusammengelaufen, als er sie kurz vor ihrer Abfahrt begutachtet hatte. Die Kleine sah wirklich zum Anbeißen aus. „Ich bin ja schon entsprechend gekleidet. Wir fahren in einen Sado-Maso-Club und mein Part ist es, deine Sklavin zu spielen, die Leute abzulenken und gegebenenfalls Beweise aufzuzeichnen.“
„Wirst du das können?“ Er räusperte sich. „Gehorchen?“
„Selbstverständlich.“ Ihre Stimme klang kühl. „Ich darf dich daran erinnern, dass Androiden zu diesem Zweck geschaffen wurden. Meine Schöpfer haben mich entsprechend programmiert. Und ich bin schließlich von dir instruiert worden, was in diesem Club vor sich geht und was meine Rolle sein wird.“ Sie wandte den Kopf und starrte wieder zum Fenster hinaus. „Und ich werde sie gut spielen und nicht versagen. Ich werde mich genau nach dem richten, was du mir befiehlst. Du bist der Boss – oder“, jetzt wurde ihre Stimme samtig, „wie ich wohl besser sagen sollte: mein Herr.“
In Sams Schwanz schoss bei diesen Worten heißes Blut ein. Er schluckte. Ein Steifer war nicht gerade das, was er im Moment brauchen konnte. Nicht, dass es dort, wo sie hinfuhren, weiter auffiel, aber er musste seine fünf Sinne beisammen haben, wenn er und Jackie die nächsten Stunden lebend überstehen wollten.
„Außerdem hängt von unserer reibungslosen Zusammenarbeit nicht nur der Erfolg dieses Auftrags ab“, fuhr sie kühler fort, „sondern auch unser beider Überleben.“
„Dir wird nicht viel geschehen“, murmelte er.
„Da hast du keine Ahnung, was man alles mit einem Androiden, der noch dazu Schmerzen und Gefühle verspürt, machen kann.“ Ihre Stimme klang spöttisch und ein wenig bitter. „Manchmal denke ich, es ist nicht recht, künstliche fühlende ... “ Sie unterbrach sich.
In Sams Magen entwickelte sich langsam aber sicher ein Knopf. Genau das war der Grund gewesen, weshalb er Kansas 2009 hatte haben wollen. Dieses gefühlskalte Wesen, das nur „Au“ sagte, weil es entsprechend programmiert worden war. Aber Jackie war anders, ganz anders, das hatte er schon vom ersten Moment an gespürt. In seinem Inneren wuchs etwas an, das einem unverhältnismäßig starken Unbehagen verflixt ähnlich war. Ein bisschen Lampenfieber war normal, Nervosität in annehmbaren Grenzen, aber was er da fühlte, grenzte schon bald an Angst. Vor allem um Jackie.
Scheiße.
Das Gefühl hatte sich auch noch nicht verflüchtigt, als sie den Club erreichten. Die beiden Türsteher kannten ihn und ließen ihn mit einem neugierigen Blick auf Jackie eintreten. Seine Begleiterin hatte den Mantel schon im Wagen abgelegt und ging nun mit demütig gesenktem Blick hinter ihm her. Himmel, hatte diese Frau anziehende Formen!
Einer seiner Bekannten begrüßte ihn gleich im Vorraum. Sam hatte Mühe, nicht die Zähne zusammenzubeißen, als er den unverschämten Blick bemerkte, mit dem Jackie gemustert und taxiert wurde. „Du hast eine Neue?“
„Die letzte war untragbar. Eine Sklavin, die nicht gehorcht, kann ich nicht brauchen.“
„Hat es ziemlich wild getrieben, was?“ Der Mann grinste. Sam schob sich an ihm vorbei, nahm Jackie am Arm und führte sie fort.
Drinnen begrüßte ihn dieselbe samtige Schwüle wie immer. Rauch, starkes Parfüm, schwitzende Körper, Geruch von Alkohol. Jackie drängte sich sekundenlang gegen ihn und er widerstand dem Drang, ihr schützend den Arm um die Schulter zu legen.
In der Mitte des Raumes war ein Podest. Darauf kniete mit gesenktem Kopf und gesenktem Blick eine junge Frau. Ein Scheinwerfer beleuchtete sie hell, während es rings um sie dunkel war. Um ihren Körper waren Lederriemen geschlungen, lagen fest zwischen den Beinen, aber so, dass ihre Pussy frei blieb, schmiegten sich um ihre Brüste und schnitten in ihre Taille ein.
Sam steuerte auf einen der Tische zu. Eine hübsche junge Frau, die nur mit einem Höschen und Ringen in den Nippeln bekleidet war, beeilte sich, ihm einen Sessel zurechtzuziehen. Eine andere kam und stellte ungefragt einen Sektkübel hin, öffnete die Flasche und schenkte ein.
Jackie blieb ruhig hinter ihm stehen und sah sich unauffällig um. Der Raum war nicht allzu groß und wurde von dem Podest auf der Bühne beherrscht. Vermutlich war es wirklich der zentrale Schauplatz aller sadistischen Aktivitäten im Club. Drum herum, im Halbdunkel, waren kleine runde Tische aufgestellt mit bequemen Lehnsesseln. Links von ihr war eine junge Frau an die Wand gekettet, sie war nackt, hatte den Kopf gesenkt. Ein Mann stand bei ihr, beschäftigte sich mit ihren Brüsten, griff ihr immer wieder zwischen die Beine und rieb dabei sein erigiertes Glied an ihrem Schenkel. Jackie konnte ihr leises Seufzen bis hierher hören. Irgendwo aus einem Nebenraum tönten Schreie, das Klatschen einer Peitsche auf Fleisch. Das Betteln eines Mannes nach mehr. Jackie fühlte ein neues Gefühl der Erregung in sich hochsteigen.
Sam lehnte sich zurück. „Was gibt es hier?“
Die junge Frau, die soeben den Sekt einschenkte, antwortete: „Eine ungehorsame Sklavin. Mr. Bertrams wird sie in Kürze bestrafen lassen.“ Auch sie selbst hatte Striemen auf ihrem Hinterteil und ihren Schenkeln. Ein Zeichen dafür, dass sie offenbar schon etwas falsch gemacht hatte. Es genügte einem Gast hier nur, wenn eines der Mädchen etwas verschüttete, unachtsam an ihn anstreifte, um nach der Peitsche zu greifen. Sam wusste jedoch, dass diese Frauen freiwillig hier waren und zum einen ausnehmend gut dafür bezahlt wurden und zum anderen solche Spiele mochten. Hätte er ihr jetzt zwischen die Beine gegriffen, hätte er sie zweifellos feucht vorgefunden. Die Drogenbosse mochten vielleicht mit Suchtgiften reich werden, aber sie hüteten sich, die Behörden durch extravagante und illegale Sexspiele auf sich aufmerksam zu machen.
Das Mädchen zog sich zurück und Sam sah auf, als einer aus seiner Zielgruppe heranschlenderte. Es war Bertrams selbst, einer der Bosse. Ein gut aussehender Kerl mit breiten Schultern, gestutztem Schnurrbart und einem Smoking, der wie angegossen saß. Er nickte Sam zu.
Der nickte zurück. „Ein Gericht?“
Bertrams grinste sardonisch. „Ein Exempel, das wieder einmal statuiert werden muss. Übrigens eines von mehreren heute“, setzte er mit einem seltsamen Unterton hinzu.
„Was ist ihr Verbrechen?“ Sam kannte diese Sklavin schon. Sie hieß May, war Bertrams Liebling, weil sie ihm immer wieder Gründe gab, sie zu bestrafen. Und auch jetzt sah er, wenn sich die schweren Lider über ihren Augen hoben, dass sie erregt war.
„Verschiedenstes.“ Bertram winkte Jackie zu sich. „Komm her. Du bist neu hier und ich werde dir alles erklären.“ Er wartete nicht erst ab, ob sie ihm folgte oder Sam es gestattete, dass er sie fortführte, sondern ging an den Rand der kleinen Bühne, wo seine Sklavin kniete, und nahm in einem Armsessel Platz. Jackie musste sich neben ihn stellen, und er lächelte sie gütig an. „Du musst keine Angst haben. Gehorsamen Sklavinnen geschieht nichts. Aber diese dort“, er deutete auf die junge Frau, „muss eine Lektion erhalten.“ Er wandte sich an diese Sklavin. „Du weißt also, weshalb du bestraft wirst?“